Champyons – Cha Cha Cha
Die dreiköpfige elektro-Rockband Champyons kommt aus Berlin. Ein vierzehnköpfiges Produzententeam hat sich an der Erarbeitung ihres Debütalbums Cha Cha Cha beteiligt. Geschaffen wurde ein solides Gesamtkunstwerk, welches eine klassische Genre-Schubladisierung unmöglich macht und durch Abwechslung und Innovation glänzt.
Etwas gewöhnungsbedürftig klingen die Autotune-Elemente, welche eine etwas gewollt wirkende Ähnlichkeit zu Daft Punk nicht ganz verschleiern können, zu Beginn schon. Gerade der Album-Opener Dusty wirkt etwas einschläfernd, was aber beim Erklingen des nächsten Tracks sofort einem fröhlichen Summer-Sun-Feeling (Girls on Grils, Oceans) weicht. Die zuvor noch etwas befremdlich klingende Stimme wirkt nach wenigen Songs schon sehr einladend, die Ähnlichkeit zu Daft Punk verwandelt sich in eine Mischung aus diversen Indie-Rock-Bands wie Kooks, Strokes oder auch Metronomy. Die Songs haben durchaus Wiedererkennungswert durch eigenen Sound (There and Everywhere, To the bottom) und doch ertappt man sich beim Hören des Öfteren bei der Frage, ob dies eigentlich noch immer ein und dieselbe Band ist, da tatsächlich beinahe alle Lieder völlig verschieden klingen.
Das Prädikat „tanzbar“ hat die Platte auf jeden Fall verdient, herausstechend ist vor allem die bereits erschienene Single Maria-Luzia, die durch Eingängigkeit und Originalität besticht. Was sich ebenfalls durchzieht, sind diverse Wow-Momente und unvorhersehbare musikalische Twists, bezüglich Sound und Instrumentierung, was beispielsweise im Song No Applause oder auch im Track Roaming in Paris zu hören ist. Textlich bewegt sich die Band irgendwo zwischen Gute-Laune-keine-Sorgen und Lyrics, die durchaus politischen, aber auch persönlichen Interpretationsspielraum offen lassen.
Komplett selbst produziert und gesampelt bringen Champypons ein Album heraus, das definitiv großes Newcomer-Potential hat und musikalisch keinesfalls unterschätzt werden sollte. Die Platte ist als Debüt Album äußerst gelungen und durchaus herzeigbar, ob sie sich in der Flut der musikalischen Neuerscheinungen durchzusetzen vermag, bleibt abzuwarten.
Champypons – Cha Cha Cha, Embassy of Music