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Iggy Pop – Post Pop Depression

10
Garage-Rock

Wenn der Godfather of Punk auf den Macher des Stoner Rocks trifft, könnte man eigentlich annehmen, dass zwei Egos aufeinander prallen und einer den anderen überbieten möchte. Begonnen hat die Zusammenarbeit der beiden Rock-Größen nach einer simplen Nachricht von Iggy Pop an Josh Homme.

Dieser ließ sich nicht lange bitten und holte Dean Fertita (Dead Weather, QOTSA) und Arctic Monkeys-Drummer Matt Helders ins Rancho De La Luna-Studio nach Joshua Tree. Gemeinsam haben sie ein zeitloses Album erschaffen, das vor roher Energie strotzt und bei Iggy Pop eine Präsenz freisetzt, die ihm viele Kritiker nach seiner letzten Alben bereits abgesprochen hatten.

Auf Post Punk Depression klingt Iggy dreckig und verleiht seinem ganzen Spiel einen erfrischenden Hauch von Coolness. Das zeigt sich bereits in der ersten Singleauskopplung Gardenia, bei dem die düstere Musik die Leitmotive des Albums Sex und Tod spielend umkreist. American Valhalla kommt beinahe bedrohlich daher, während er in Sunday unruhig seine große Gesten mit einer Portion Funk, Blasinstrumenten, einem Streicherquartett und einem Frauenchor (!) vermischt. Der Track China Girl ist ebenfalls sehr melancholisch und Paraguay jagt einem vor Originalität und Kreativität schlichtweg einen kalten Schauer über den Rücken.

In Post Punk Depression stehen Teamarbeit und gegenseitiger Respekt an erster Stelle – und das spürt man vom ersten bis zum letzten Ton. Selten haben sich zwei Künstler gegenseitig so harmonisch umspielt, wie es Iggy Pop und Josh Homme hier gelingt. Keiner der beiden Musiker verdrängt den anderen, vielmehr werden auf dem Album die unterschiedlichen Sounds der bisherigen Karrieren beider Männer vereint und mit etwas Wut auf das Establishment verfeinert.

Die beiden haben mit Post Punk Depression den leicht bitteren Beigeschmack von Préliminaires (2009) und Après (2012) ausgelöscht und neben The Idiot (1997) wohl das stärkste und fulminanteste Album des Künstlers erschaffen. Sollte Iggy mit diesem Album tatsächlich – wie angekündigt – dem Musikbusiness den Rücken kehren, dann bleibt nur eine Geste seitens des Zuhörers übrig:  Vor ihm den Hut zu ziehen, denn stilvoller hätte Post Pop Depression wohl kaum klingen können. Und so kann man ihm am Ende nur zustimmen: “ I’m gonna break into your heart, I’m gonna crawl under your skin“.

Iggy Pop – Post Punk Depression, Rekord / Caroline / Universal, iggypop.com




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