Jungle – Jungle
Welcome to the Jungle. Die schon länger erwartete, wollen wir sagen ersehnte, erste Platte der Formation Jungle aus London ist endlich da.
Die Debütsingle The Heat, wurde im Oktober 2013 veröffentlicht und eröffnet den Longplayer, der nun im Juli endlich ebenso auf dem Musikmarkt gelandet ist. Hinter Jungle verstecken sich zwei Jugendfreunde aus London, die sich hinter den Kürzeln „J“ und „T“ verstecken und es auch darüber hinaus schätzen, sich eher im Dunkeln aufzuhalten. Zumindest, was ihr Privatleben oder Ähnliches betrifft. Dieser gar nicht so neue Marketinggag wird noch verdoppelt, indem Merchandise zur Platte schon vor deren Erscheinen über die Homepage betrieben wird – und nicht nur positive Wellen geschlagen hat. In den USA zum Beispiel wurde das Album nach dem ganzen Internet-Hype einigermaßen negativ auseinandergenommen. Davon wollen wir uns aber nicht belasten lassen und ziehen selbst ein Resumé.
Was wir hier wiederfinden, ist schlichtweg dezenter, gut produzierter und leichtlebiger Elektro-Funk. The Heat, der schon erwähnte Opener, stößt uns dabei gleich einmal voll ins Schwarze hinein. Leider muss man gleich dazusagen ist es auch eines der besten Stücke des Albums – nicht alle einzelnen Tracks laufen zu solcher Großartigkeit auf, wie sie sich in diesen knappen drei Minuten von ihrer prächtigsten Seite zeigt. Der Abfall an Qualität, oder, weniger drastisch ausgedrückt, die Kurve, die sich mit dem Album nach unten neigt, beginnt langsam, sich zu beugen. Denn beim zweiten Stück Accelerate haben wir noch ein formidables Stück vor uns, das vor allem die Lyrics im Vordergrund wissen will und sich durch seine anschmiegsamen Gitarrensoli auszeichnet. Der Knaller kommt dann gleich bei Busy Earnin’ und man ist geneigt, Assoziationen in Richtung Daft Punk anzustellen.
Die folgenden Stücke plätschern so dahin, bis man sich das nächste Mal bei Smoking Pixels wieder einfangen lässt: das liebliche Gepfeife und die verwischt scheinenden Hintergrundgeräusche klingen wie eine Reminiszenz an das Intro eines guten Films. Noch einmal komplett reduziert gelangen wir schließlich am Ende der Platte an, Lemonade Lake bildet in feinem Downtempo einen gebührenden Abschluss und entschleunigt noch einmal vollständig.
Im Endeffekt präsentieren Jungle sich mit ihrem Debutalbum einfach straight. Auch wenn manche Tracks des Albums mehr versprechen als andere, wird der Ball immer flach gehalten und nicht an Ecken und Enden angegeben, wo es nichts zu holen gibt. Will meinen: Es ist gewollt reduziert gehalten, plätschert teilweise einfach im Hintergrund, geht nie auf 100, sondern höchstens auf 80. Genau hier liegt aber der Charme dieses Debüts begraben.
Jungle – Jungle, XL/Beggars/Indigo