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Idle Class – The Drama’s Done

Was 1921 in Charlie Chaplins Händen unter dem Titel The Idle Class („Die feinen Leute“) zu einem sozialkritischen Filmwerk geworden ist, wurde 2011 von 5 jungen Musikern aus Münster unter selbigem Titel in den Bereich der Punk-Rock Musik übersiedelt…

Mit ihrem Debüt-Album The Drama’s Done positioniert sich Idle Class rechtmäßig im Bereich des Punk-Rock, indem sie jene Elemente, die bereits damals von Bad Religion oder Anti-Flag transportiert worden sind, durchaus talentiert einsetzt und auf den Punkt bringt. Für ein Debüt erscheint das Album auf den ersten Blick recht stabil und fast etwas zu geschlossen, um als Erstlingswerk durchgehen zu können. Aber vielleicht liegt es auch am Punk-Rock Genre selbst, das wenig Platz für Variationen zulässt und andererseits auch nicht danach verlangt, um funktionieren zu können. Sowohl der Punk-Rock-Musiker, als auch die Fanbase erwartet dann doch einen gewissen Grad an gleichbleibendem, das, wenn es richtig eingesetzt und mit neuen Elementen verbunden wird, trotzdem aus dem breiten Rock-Meer herausstechen kann.

The Drama’s Done liefert ein paar neue und frische Passagen, die rasch ins Ohr und in die Beine gehen. Denn das Album besitzt alles was ein vernünftiges Punk-Rock Album braucht. Ein gerades und straightes, aber dafür treibendes Schlagwerk und sich gegenseitig ergänzende oder zerstörende Gitarren-Melodieabläufe. Das Ganze wird schließlich von einem duett-artigen Gesang und diversen Chor-Passagen zusammengehalten und zu einem Track geformt. Und gerade die Chor-Passagen sind es, die Idle Class beherrscht, auch wenn diese bei The Drama’s Done vielleicht etwas zu häufig, wenn auch nicht unüberlegt eingesetzt werden.


Was den Aufbau des Albums betrifft, finden sich keine wirklichen Überraschungen oder Besonderheiten. Ohne zu weit in eine mögliche Dramaturgie abzurutschen, werden hier schlicht Tracks aneinander gereiht, die Kraft und Energie besitzen. Denn oft wird gerade von jungen Bands krampfhaft versucht eine Dramaturgie in ein Album hinein zu zwingen, obwohl dafür eigentlich kein Platz mehr ist. Diese Versuche wirken dann schnell peinlich und infantil. Aber über diese Falle springen Idle Class und trotzen der Versuchung mit Leichtigkeit. Der erste Track Essence of Every Fight bringt die wörtliche Essenz des Genres klar auf den Punkt und die bezeichnenden Chor-Passagen wandern bereits in die Ohren der Zuhörer.

Bei einem kurzen Intro für den Track Han Shot First wird dem Star-Wars-Hörer ein lässiger, mit übereinandergeschlagenen Beinen auf dem Mos Eisley-Bar-Tisch dasitzender Han Solo vorgeführt. Lässig mit dem Finger am Abzug seiner Laser-Gun, wirft er Greedo – seinem Gegenüber, die letzten Worte entgegen, bevor er ihn ins Jenseits befördern darf (Cause it was written in the script!). Auch beim Track Han Shot First kommen die Chor-Passagen-Liebhaber wieder auf ihre Kosten.

Doch gerade wenn es Idle Class und ihre Musik nach Österreich verschlägt, haben es die jungen Deutschen nicht allzu leicht. Denn betrachtet man die österreichische Punk Rock Landschaft, so haben wir durchaus Vergleichbares zu bieten. Und zwar Vergleichbares, das erschreckend ähnlich, wie deckungsgleich klingt und die Band aus Münster etwas in den Hintergrund rückt. Denn was Idle Class heute machen, das haben Red Lights Flash bereits vor fast 10 Jahren vielleicht sogar etwas innovativer hervorgebracht.

Idle Class – The Drama’s Done, Black Star Foundation / Cargo, www.idleclass.de




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