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Let’s Cee Film Festival – Rückblick

Am Sonntag ging das erste Let’s Cee Festival mit der Preisverleihung der Gewinnerfilme in der Kategorie Spielfilm und Dokumentation, einem Lifetime Award, einer kleinen Zwischenbilanz und einigen Dankesreden zu Ende…

Eine Woche lang zeigten die Urania und das Apollo Kino insgesamt 32 Filme des Let’s Cee Film Festivals. Das Team unter der Leitung von Magdalena Zelasko brachte unter dem Motto „Look East For Great Films“ wunderbare Filme aus 19 verschiedenen Ländern aus Zentral und Osteuropa nach Wien. Von diesen waren 6 im Spielfilmwettbewerb und 8 im Dokumentarfilmwettbewerb angetreten.

Der Gewinnerfilm in der Kategorie Spielfilm heißt in diesem Jahr „Zenne Dancer“ vom Regieduo M. Caner Alper und Mehmet Binay, der von einer wahren Begebenheit erzählt: 2008 wurde ein junger Mann in der Türkei von seinem Vater ermordet, nachdem er sich als homosexuell geoutet hatte. Die Juroren wählten dieses Werk, da er eine wichtige Botschaft trägt und bei den Screenings lebhafte Reaktionen beim Publikum auslöste. Der Film stellt den Zusammenstoß der alten von Traditionen getragenen Welt mit der modernen Welt, in der sich junge Menschen selbstbestimmt bewegen wollen, dar. Er enthält eine wichtige Message: Die Menschenrechte sind nicht religiösen oder politischen Normen unterzuordnen sondern hochzuhalten.

Der Hauptdarsteller Kerem Can nahm die Urania Statue entgegen: „Es ist mehr als nur ein Film. Ich möchte diesen Preis Achmet widmen, Ruhe er in Frieden.“

Als betser Dokumentarfilm wurde „Argentinian Lesson“ von dem polnischen Regisseur Wojciech Staron ausgezeichnet. Die Dokumentation begleitet eine polnische Familie, die nach Argentinien auswandert und sich dort in einer völlig fremden Welt zurecht finden muss. Die Juroren schätzten an diesem Film die einfühlsame Betrachtung der Welt, jenseits von gängigen Klischees und seinen einzigartigen visuellen Erzählstil.

Den Stern der Urania für sein Lebenswerk bekam Turhan Bey, vor dem Krieg emigrierter Hollywood Star in den 40er Jahren, der heute 90-jährig wieder in Wien lebt. Andrea Eckert hat 2002 die Dokumentation „Vom Glück verfolgt“ über den einstigen Hollywood Star gedreht, der im Anschluss im Urania Kino gezeigt wurde. Sie stellte Turhan Bey, der aus Krankheitsgründen nicht anwesend sein konnte, vor. Bey besuchte in den USA eine Schauspielschule und wurde dort zufällig entdeckt. So ging eins ins andere und er spielte in Filmen wie „Ali Baba und die 40 Räuber“, „Arabische Nächte“ oder „Footsteps in the dark“ mit und war an der Seite von Lana Turner, Katharine Hepburn, Boris Karloff, Peter Lorre und Ava Gardner zu sehen. Ende der 40er-Jahre kehrte er ohne jede Bitterkeit über die Nazi Vergangenheit Österreichs nach Wien zurück. Bey bezeichnet sich selbst als großen Optimisten und Angst ist für ihn Zeitverschwendung: „Optimismus ist die Schlagzeile meines Lebens. Deshalb sage ich jetzt mit 80: Die Hälfte meines Lebens ist vorbei, schauen wir einmal was die zweite Hälfte bringt.“

Am Ende der Zeremonie zieht Magdalena Zelasko eine kurze Zwischenbilanz: Ihr Team und sie zeigen sich sehr zufrieden mit dem Festival. Sie stürzten sich mit wenig Erfahrung und einem Mini-Budget in dieses Festival, luden 30 Gäste ein und besorgten 32 Filme. Die Zahl der 5000 Besucher des Festiavals ist nächstes Jahr sicherlich ausbaufähig, mit Werbung müsse auf jeden Fall früher angefangen werden. Zalasko gibt auch zu in manchen Bereichen die Arbeit unterschätzt zu haben. Trotzdem hat ihr Team das Durchhaltevermögen bewiesen und weitergearbeitet.

Und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Auch wenn die Screening oft weniger gut besucht waren, herrschte Festival Athmosphäre und es kam zu durchaus interessanten Diskussionen nach den Filmen. Die Auswahl war gelungen, die Themen breit gefächert. Nächstes Jahr wird es eine Neuauflage des Festivals geben, hoffentlich mit einem höherem Budget aber dem gleichen Niveau an großartigen Filmen aus dem Osten.




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