Beatsteaks – Boombox
Was lange währt wird endlich gut: nach zwei langen Jahren in Ungewissheit ob, wie und wann es mit den Beatsteaks weitergeht, veröffentlichen die sympathischen Berliner nun endlich den Nachfolger zu Limbo Messiah. Mit Boombox schließt die Band nahtlos an ihre bisherige (großartige) musikalischen Leistungen an.
Gott sei Dank, es gibt sie noch – die Sorte Band, bei welcher man den Tag der Veröffentlichung ihrer neuen Scheibe kaum erwarten kann, voller Vorfreude den nächstbesten Plattenladen anvisiert, diesen Sekunden später frohlockend mit der neuen Errungenschaft verlässt und zufrieden durch den restlichen Tag schwebt. Die neue Scheibe der Beatsteaks, Boombox, ist dynamisch und harmonisch zugleich, vor allem verbreitet sie aber von der ersten bis zur letzten Sekunde wirklich gute Stimmung.
Die charmanten Musiker verbinden rebellischen Punk, hüftschwingenden Ska und puren Rock’n’Roll gekonnt und hinterlassen trotz einiger textlicher Banalitäten keinen langweiligen Eindruck. Souveränität und Abwechslung werden auch auf der neuen Platte großgeschrieben. So schlägt einem „Fix It“ gleich zu Beginn dreckig-punkige Klänge mit rauen Gitarren, krachenden Drums sowie Arnim Teutoburg-Weißs kräftiger Stimme um die Ohren. Die erste Singleauskopplung „Milk & Honey“ ist da vergleichsweise verspielter, rhythmischer und wird mit einem Piano im Gepäck zwar teils sehr poppig – aber der Ohrwurmfaktor ist nicht von der Hand zu weisen. Auch die Ska-lastigen „Let’s See“ und „Automatic“ sind einzigartige Nummern (bzw. fast schon Hommagen), bei denen man kaum stillhalten kann, das eiskalte Sau-Wetter verdrängt und sich auf den Sommer und Open-Air (Beatsteaks!) Konzerte freut.
Die Beatsteaks bleiben sich also mit Boombox treu und halten ihr selbst auferlegtes (hohes) Niveau mühelos aufrecht. Das große Überraschungen ausbleiben kann zwar anfangs stören, aber nach einiger Zeit in Heavy-Rotation kann und wird man sich zweifellos in die Platte verlieben. Die fünf Berliner sind einfach herausragende Musiker, die über Jahre hinweg miteinander harmonieren und hörbar ihr Handwerk beherrschen – und lieben. Auf ihrem neuen Album haben sie sich auf ihre musikalischen Vorlieben konzentriert, wild verschiedenste Einflüssen miteinander kombiniert und offensichtlich einfach das gemacht, worauf sie Lust hatten… and then they put it on a Boombox. Chapeau!
Beatsteaks – Boombox, Warner Record