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Nintendo Switch – Von Gestern und morgen. Teil 2: Der Botschafter

Final Fantasy, Resident Evil – es ist beinahe egal welche großen Namen Spielentwickler auf den Markt werfen: In Japan sinken die Verkaufszahlen ins Bedenkliche. Der moderne japanische Mensch hat scheinbar das Interesse an digitalen Zeitfressern verloren – doch ganz so stimmt das nicht. Es ist wohl einfach so, dass man in Japan sein Leben nicht mehr an die Unterhaltung anpasst. Vielmehr haben sich Plattformen durchgesetzt, die sich an den Lebensstil der Nutzer angepasst haben. Mobile Geräte erfreuen sich bester Beliebtheit und so ist auch abseits des sträflich vergänglichen Smartphone-Marktes der 3DS von Nintendo ein Renner. Monster Hunter ist beispielsweise ein hoch erfolgreicher Blockbuster, der den mehrstelligen Millionenbereich selbst mit dem fünften müden Aufguss mühelos erreicht.

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Die größten Erfolge feiert Nintendo in den letzten Jahren klar im Handheld-Segment. Dass eine neue Konsole wie die Switch also den vollen Komfort eines Handhelds besitzt ist ein cleverer Schachzug, der nur von einem Hersteller wie Nintendo kommen kann, der eben nun mal über Generationen an Handheld Know-How verfügt. Wo Konsolen ihren Ursprünge im Luxussegment finden, ist es für Handhelds genau umgekehrt. Den Ursprung findet man hier darin, dass irgendwann in den 1980er Jahren der Taschenrechner eine solche Bedeutung fand, dass die technologischen Komponenten, aus denen man sie baute, spottbillig wurden und man bei Nintendo so auf die Idee kam, daraus billige Videospiele für die Hosentasche zu entwickeln.

Die Game & Watch-Serie begleitete Spielzeughändler praktisch über ein Jahrzehnt und so finden auch zahlreiche Innovationen ihren Einzug in diese Produktreihe, an denen Nintendo noch bis heute nascht. Der DS beispielsweise, der mit seinen zwei Screens die Fangemeinde in fassungsloses Erstaunen versetzt, als Satoru Iwata ihn 2004 zum ersten Mal vorstellt. Wer braucht schon zwei Screens?

Doch tatsächlich beruht die Grundidee auf einem Produkt, das sich schon vor vielen Jahren auf dem Game & Watch-Markt behauptete. Eine handliche, aufklappbare Gaming-Schatulle hat eben einfach etwas praktisches. Ähnlich ist das auch heute. Da mag man im einen Moment noch die beiden separaten Controller der Nintendo Switch als ungewöhnlich einstufen – doch tatsächlich scheint es so, als beruht die Idee auch hier auf einem Konzept, das sich längst bewährt hat.

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Das erfreulichste Feature der Switch ist es die Spieler zusammenzubringen. 3DS-Konsum ist etwas, das den Spieler von der Welt abkoppelt – besonders durch das 3D-Feature, das selbst Zuschauer praktisch ausschließt. Die Nintendo Switch jedoch bringt Spieler wieder zusammen. Sie wird zu einem portablen Botschafter, ein Gerät das es hoffentlich versteht, neue Spieler vom Thema zu begeistern.

Fortsetzung in Teil 3: Die Vernetzung folgt. Die ganze Serie lesen:

Teil 1: Der KompromissTeil 2: Der BotschafterTeil 3: Die VernetzungTeil 4: Die Vision