Touch Me

Touch Me ist ein gar nicht mal uninteressanter Genre-Mischmasch und Teil des „erotischen“ Schwerpunkts, den sich das diesjährige Slash scheinbar gesetzt hat. Der Film wurde am Festival in Anwesenheit von Regisseur Addison Heimann gezeigt.

Tanzende Aliens, penetrierende Tentakel

Joey (Olivia Taylor Dudley) ist ein Endzwanziger Fuck-up, die nichts auf die Reihe kriegt. Sie lebt bei ihrem besten Freund Craig (Jordan Gavaris). Als ihnen seine Bleibe wegbricht, suchen die beiden Brian (Lou Taylor Pucci) auf, mit dem Joey vor kurzem einen intensiven One Night Stand hatte, und der sich ihr als Co2-verbessernder Alien vorgestellt hat. Joey entpuppt sich auch tatsächlich als Außerirdischer, dessen Berührungen alles Negative verschwinden lassen – und danach süchtig machen. Bald verfallen sowohl Joey als auch Craig den Berührungen des Aliens, der seine Tentakel gern in allerlei Körperöffnungen schiebt – und der zur Bewältigung aller Gefühle und Gedankenprozesse gern ein Tänzchen einlegt. Doch sind seine Intentionen tatsächlich so nobel und rein, wie er vorgibt?

WTF?-Movie mit Lachgarantie

Touch Me verbindet Sci-Fi mit Komödie, Sex und ein bisschen Splatter. Dabei findet der Film immer wieder kreative Wege, um über sein limitiertes Budget hinwegzutäuschen. Die drei Hauptdarsteller gehen wunderbar auf in ihren Rollen und der schräge Humor ist ebenfalls sehr gelungen. Vor allem Hauptdarstellerin Olivia Taylor Dudley spielt stark auf, während Lou Taylor Pucci die besten Lacher auf seiner Seite hat.

Gegen Ende wird der Film recht bizarr und die inhaltliche Tonalität ist dann nicht immer ganz konsistent. Auch die höhere Message bleibt letztlich nebulös. Dafür wirft Regisseur und Autor Addison Heimann mit allerlei wilden Bildern um sich. Wer immer schon mal wissen wollte, wie der vor allem aus dem Manga bekannte Tentakel-Sex in einem Realfilm aussieht – siehe her. Und Lou Taylor Pucci mal wieder in einer größeren Rolle zu sehen macht auch Spaß. Sein Tanzcoach hat auf jeden Fall ganze Arbeit geliefert.

Touch Me gehört zu jener Kategorie Film, bei der man sich danach fragt, was genau man da eigentlich gerade gesehen hat. Der hohe Irritationsfaktor macht den Film dann vermutlich auch insgesamt etwas interessanter, als er tatsächlich ist. Wer aber mal wieder Lust auf etwas wirklich anderes hat – und eine entsprechende Offenheit in vielerlei Richtung mitbringt – darf gerne einen Blick riskieren. Der Unterhaltungsfaktor ist definitiv hoch.

Regie und Drehbuch: Addison Heimann, Darsteller: Olivia Taylor Dudley, Jordan Gavaris, Lou Taylor Pucci, Marlene Forte, Filmlänge: 100 Minuten, gezeigt auf dem SLASH Filmfestival 2025

SLASH Filmfestival 2025