Mr. Melvin
The Toxic Avenger ist gleich doppelt – oder dreifach, wenn man will – auf dem diesjährigen Slash vertreten. Nicht nur gibt es das sagenumwobene Remake mit Peter Dinklage zu sehen (wir berichteten), nein, es gibt auch einen neuen Supercut aus Teil 2 und Teil 3 zu sehen. Mr. Melvin heißt das gute Teil und macht richtig Spaß.
Toxie goes Japan
Melvin aka Toxie lebt glücklich mit seiner blinden Freundin Claire (Phoebe Legere) zusammen. Alles könnte so schön sein. Aber dem fiesen Konzern Apocalpyse Inc. ist Toxie ein Dorn im Auge. Immer wieder greifen sie ihn und sein junges Liebesglück an. Toxie schlägt zurück. Zwischendurch wird er Beamter beim Finanzamt, reist mit dem Surfbrett nach Japan um seinen Vater zu suchen, und stellt sich schließlich einem großen Endkampf in Tromaville. Dann wird geheiratet.
Alter Scheiß, gut frisiert
The Toxic Avenger (1984) wurde ein Überraschungshit für Troma Studios. Die Fortsetzungen waren also nur eine Frage der Zeit. Es dauerte dann ohnehin bis 1989, also fünf Jahre später, bis The Toxic Avenger 2 + 3 erschienen, die damals back-to-back gedreht wurden. Irgendwie hat man den Murks damals ja doch gemocht. Aber es war für jeden ein offenes Geheimnis, dass das zwei deutlich unterlegene Sequels waren. Teil 3 sogar richtiger Mist, wenn man ehrlich ist.
Nun gut, die Troma-Gründer, Masterminds und Regisseure Lloyd Kaufman und Michael Herz wussten das genauso. Und irgendetwas hat die beiden, nun doch schon etwas betagteren Herren, dazu geritten sich dem Projekt nochmal neu anzunehmen. Sie kehrten in den Schneideraum zurück und verdichteten die beiden Fortsetzungen zu einem einzigen neuen Film: Mr. Melvin.
Und der funktioniert richtig gut. Wobei man sagen muss, mit 128 Minuten Spielzeit, hätte es wohl Raum für noch mehr Verdichtung gegeben. Vom dritten Teil ist nicht mehr viel übrig geblieben in Mr. Melvin. Zum Glück. Denn das bisschen was, dass ungefähr an der letzten halben Stunde noch dranhängt, ist auch weiterhin das Schwächste am Film.
Aber was soll`s, es ist Troma in Reinkultur. Mr. Melvin hat einen guten Drive, macht wirklich eine Menge Spaß, und erinnert uns daran, wie wild und krank diese Filme damals waren. Da hätte sich das Remake nochmal eine Scheibe von abschneiden können. Aber: They don’t make `em like that anymore. Mr. Melvin ist fix der bessere und aufregendere Toxic Avenger auf dem diesjährigen Slash gewesen.
Regie: Michael Herz, Lloyd Kaufman, Drehbuch: Fumio Furuya, Lloyd Kaufman, Pericles Lewnes, Darsteller: John Altamura, Rick Collins, Phoebe Legere, Joe Fleishaker, Ron Fazio, Filmlänge: 127 Minuten, gezeigt auf dem SLASH Filmfestival 2025


