Das Ouija-Schwein
Extrem-Horror, die Zweite. Erst kürzlich haben wir uns in einer Rezension mit einem weiteren Festa Extrem Titel auseinandergesetzt – und auch unsere Bedenken dahingehend geäußert. Und dann biegt Edward Lee mit Das Ouija-Schwein um die Ecke und versöhnt uns gleich wieder mit dem Genre.
Schamlos knetete er ihre Brüste und rieb seinen Schritt an Ihrem Hintern. „Das ist die perfekte Gelegenheit für einen Fick. Sarah und Theo sind noch eine Weile beschäftigt.“ Damit holte er seinen Schwanz aus der Hose und rieb ihn an ihrem Oberschenkel.
„Verdammt nochmal, Jake! Ich bin doch kein Kratzbaum! Was hast du denn andauernd?“
„Verdammt nochmal, Jake! Ich bin doch kein Kratzbaum! Was hast du denn andauernd?“
Jedes Genre hat ja so seine Meister. Und Edward Lee ist der unumstößliche Meister der Ekel-Literatur. Seine krude Mischung aus obszönem Sex, brutaler Gewalt und satanischen Ritualen sucht seinesgleichen weltweit. Und – der Mann kann einfach schreiben. Und zwar knackig, intelligent und pointiert. Das macht (fast alle) Werke von Edward Lee zu einem großen Lesegenuss.
Der Festa Verlag hat sich dem Gesamtwerk von Lee verschrieben. Die neueste Veröffentlichung ist Das Ouija-Schwein. Es handelt sich dabei um einen Trilogie-Abschluss, der mit Das Schwein begann, mit Das Snuff-Haus fortgeführt wurde, und hiermit eben beendet wird. Vorkenntnisse sind definitiv von Vorteil. Jeder Teil lässt sich dennoch auch gut verständlich getrennt voneinander lesen. Die Story dreht sich um ein Haus, in dem ganz böse Dinge geschehen sind. Und immer noch passieren. Fast möchte man sagen: unbeschreibliche Dinge. Doch Edward Lee beschreibt sie. Und wie er sie beschreibt. Dabei kann einem schon mal die Speibe hochkommen. Und doch ist es vor allem der Humor, der Edward Lees Büchern ihren besonderen Glanz verleiht. Insbesondere trifft das mal wieder auf Das Ouija-Schwein zu.
„Steck deinen Schwanz wieder weg. Ist doch lächerlich, wie er so hochsteht.“
„Wie wär’s denn vielleicht mit ein bisschen Mundliebe?“
„Wie wär’s denn mit Scheiße, nein?“, sagte sie genervt.
„Wie wär’s denn vielleicht mit ein bisschen Mundliebe?“
„Wie wär’s denn mit Scheiße, nein?“, sagte sie genervt.
In dem Roman betritt ein kleines Fernsehteam, bestehend aus drei Pseudo-Parapsychologen und ihrem Kameramann, das besagte Haus. Ihre Fernsehserie über Spukhäuser erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Darum treten unsere Scharlatane auf den Plan. Womit sie nicht gerechnet haben: Dieses Haus ist tatsächlich von Dämonen besessen. Und bald beginnt ein Tanz der Teufel, wie in die Literaturwelt noch nie gelesen hat.
Kurz gesagt: Das Ouija-Schwein ist ein großer und unappetitlicher Spaß, und gleichzeitig der fulminante Abschluss einer großartigen Trilogie. Sehr zu empfehlen für Menschen mit guten Nerven und Mägen, sowie einem Sinn für äußerst abwegigen Humor. Oder als perfektes Geschenk für ein Familienmitglied, dass man gerne ärgert. Prost, Mahlzeit!
Das Ouija-Schwein von Edward Lee, 224 Seiten, erschienen im Festa Verlag.