Laura
Guillem March ist ein mallorquinischer Comic-Künstler, der vor allem durch seine Mainstream-Arbeiten beim US-Giganten DC bekannt wurde. Dort arbeitete er an Titeln wie Joker und Catwoman. Seine tollen Zeichnungen, insbesondere die weiblichen Körper, fielen den geneigten Lesern sofort ins Auge und ließen die Herzen höher schlagen. Doch auch seine Graphic Novel Karmen, für die er nicht nur die Bilder, sondern eben auch Story und Text lieferte, begeisterte Comic-Fans weltweit.
Der Cross Cult Verlag brachte Karmen letztes Jahr in einer sehr schönen Oversized-Hardcover-Ausgabe auf den deutschen Markt. Ein Jahr später folgt jetzt in gleicher Ausführung das Frühwerk Laura und andere Geschichten. Wie der Untertitel bereits verrät, gibt es hier also gleich mehrere Stories, wobei Laura vom Umfang den Großteil ausmacht. Die Geschichte erzählt wie die 20-jährige Laura im Angesicht von Liebeskummer, eine erste mittelschwere Lebenskrise entwickelt, aus der sie sich auch dank der Unterstützung ihrer Freundin Elena wieder herausarbeitet. Die Story ist sensibel und unaufgeregt erzählt. Am bestechendsten sind hier einmal mehr die herausragenden Bilder von Guillem March.
Der Rest des Bandes sind Hintergrundinfos und Skizzen zu Laura, sowie die beiden Kurzgeschichten Irene und Muse. Besonders Irene gefällt hier sehr, mit ihrer augenzwinkernden Story hinter der Story, warum Guillem March so gerne Frauen zeichnet. Wer auf atemberaubend schöne Comic-Bilder a la Milo Manara steht, aber ohne dessen Ferkeleien, ist mit Guillem March bestens bedient. Laura und andere Geschichten ist ein bemerkenswertes Frühwerk und ein schönes Schmuckstück in jeder Comicsammlung.
Laura von Guillem March, 104 Seiten, erschienen bei Cross Cult.