Die Blüte von Paris
Rose ist ein junger Mann. Er wächst Anfang des 20 Jahrhunderts in einem Kabarett auf. Unter den Tänzerinnen blüht Rose auf. In aufreizender Frauenkleidung erobert er die Bühne und die Herzen des Publikums. Insbesondere das des abgestumpften Jungmillionärs Aimé.
Die Blüte von Paris ist eine zauberhafte Comic-Erzählung der jungen Französin Gaëlle Geniller. Zusammen mit Der Prinz und die Schneiderin ist Die Blüte von Paris bereits die zweite Graphic Novel, die Carlsen zum Thema Crossdressing in diesem Frühjahr veröffentlicht. Während erstere eher einen märchenhaft-klugen Weg begeht, wählt Gaëlle Geniller einen wesentlich unaufgeregteren Tonfall. Ihre Blüte plätschert im besten Sinne einfach so vor sich dahin und hinterlässt den Leserinnen dabei ein angenehmes Gefühl im Herzen.
Tatsächlich ist die Geschichte um Rose derart unbelastet von Schwere und Problemen, dass man sich fast wundert, wie gut sie dabei dennoch unterhält. Die Blüte von Paris ist ein Appell an die Toleranz und Menschlichkeit. Dabei leichtfüßig und unbeschwert mit seiner Thematik – da kann man sich nur wünschen, dass wir als Gesellschaft das auch irgendwann mal hinbekommen. Bis dahin können wir uns auf jeden Fall mit diesen hübschen Seiten begnügen.
Die Blüte von Paris von Gaëlle Geniller, 224 Seiten, erschienen im Carlsen Verlag.
