Abara (c) 2022 Tsutomu Nihei, Cross Cult(2)

Abara

Abara von Tsutomu Nihei liegt in einer edlen Master Edition vor, die richtiggehend dazu einlädt, diesen Manga zu verschlingen.

Die Welt scheint unwiderruflich zerstört. Obwohl umgeben von gigantischen Bauten und riesigen Metropolen, leben darin überraschend wenig Menschen. Denn auch die Menschheit scheint kurz vor dem Ende zu stehen. Plötzlich tauchen wieder sogenannte “weiße Gauna” auf, nachdem man sie lange Zeit für verschwunden gehalten hat. Diese Geschöpfe werden von einem unstillbaren Hunger getrieben und machen Jagd auf die Menschen. Je mehr sie fressen, desto größer werden sie. Der junge Denji scheint das Überbleibsel eines Experiments zu sein, er ist ein “schwarzer Gauna”, und der einzige, der sich den Monstern in den Weg stellen kann. Aber er bleibt nicht alleine in seinem Kampf.

Abara von Tsutomu Nihei ist wirklich eine Wucht. Unglaublich originell, spannend und absolut atmosphärisch. Gleich mit den ersten Bildern wird man in die Welt von Abara gezogen. Eine gigantische Metropole, düster und trist und voller Verzweiflung, ähnlich wie die Welten von Blade Runner oder Dredd. Dazu gibt es ordentlichen Biopunk und eine rasante Geschichte, die einem ständig in Atem hält. Allerdings muss man auch zugeben, dass die Geschichte oft schwer verständlich ist. Nihei hält sich nicht viel mit Erklärungen zu seiner geschaffenen Welt auf. Gleichzeitig wirkt sie aber vielleicht gerade deshalb so unheimlich authentisch und echt und lebendig.

Auch visuell ist der Stil manchmal schwer zu entschlüsseln. Es ist nicht immer ganz klar, was man da auf den Bildern sieht. Trotzdem funktioniert es. Das alles trägt nur zusätzlich zur Faszination von Abara bei. Und auch, dass die Geschichte nicht so leicht zu verstehen ist, stört nicht, denn dafür ist sie einfach zu gut erzählt. Abara ist ein atmosphärisch dichter Manga voller Action und Originalität, den man einfach nur so verschlingen kann.

Abara von Tsutomu Nihei, 412 Seiten, erschienen bei Cross Cult.

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