Ring Shout
Stellt euch vor die Mitglieder des Ku-Klux-Klan sind Monster – nicht im übertragenen Sinn, das ist ja unbestritten – nein, tatsächliche, echte Monster. Ein schwarzmagischer Kult, der Hass, Tod und Verderben verbreitet. Genau das passiert nämlich im vorliegenden Ring Shout, einer Novelle des afroamerikanischen Historikers P. Djèlí Clark.
Wenn wir schon sterben müssen, dann bitte nicht wie die Schweine.
Nachdem die Verfilmung Die Geburt einer Nation 1915 in die Lichtspielhäuser kam, geht ein gefährlicher Wahnsinn in den USA um. Die genannten Ku-Kluxe verbreiten sich, wie ein Virus. Maryse und ihre Freundinnen Sadie und Chef machen Jagd auf die rassistischen Unwesen – mit Hilfe von Sprengstoff und einem magischen Schwert. Eile ist gefragt, denn die Ku-Kluxe haben bereits die Apokalypse eingeläutet.
So verlogen Schlachter Clyde auch gewesen sein mag, mit einem hat er trotzdem recht gehabt: dass mir die Rache Freude macht. Nana Jean hat mich ja gewarnt: Geschenke von Geistern anzunehmen hat seinen Preis. Nun weiß ich, wie das ist, wenn man ihn bezahlen muss.
Ring Shout ist eine Mischung aus Alternativwelt-Fantasy, Horror und Pulp Fiction. Ein gutgelaunter, brutaler und auch hintersinniger Roman der auf allen Ebenen bestens unterhält. Vom rasanten Einstieg bis zum explosiven Showdown bleibt keine Zeit für Langeweile. Das bunte Treiben nimmt seinen blutigen Verlauf, während die Leser amüsiert weiterblättern. Ein wenig hat man den Eindruck, dass diese Geschichte auch in jedem anderen Medium funktionieren könnte: Film, Serie, Comic, Computerspiel – all das könnte Ring Shout genauso sein. Und wird es vielleicht ja auch irgendwann noch. Vorerst dürfen wir aber mal mit dieser hervorragenden Novelle vorlieb nehmen. Gut so!
Ring Shout von P. Djèlí Clark, 256 Seiten, erschienen im Festa Verlag.