Red Hands
Am 4. Juli fährt während einer Parade in der Kleinstadt Jericho Falls ein BMW in die feiernde Menge hinein. Dem Wagen entsteigt ein Mann, der seltsame rote Hände hat. Jeden Menschen, den er mit ihnen berührt stirbt innerhalb von Sekunden. Maeve, die zufällig mit ihrer Familie anwesend ist, schafft es den Mann außer Gefecht zu setzen. Doch von nun an befällt sie selbst der seltsame Zustand mit den roten Händen. Sie flüchtet sich in die nahegelegenen Wälder. Eine Menge Menschen jagen hinter ihr her. Freunde, Verwandte, Regierungsbehörden, Geheimdienste. Alle verfolgen unterschiedliche Ziele bei der Ergreifung von Maeve.
Sie spürt wie eiskalt ihre Finger sind und dann überfällt sie eine schreckliche Einsicht – dass sie nie wieder irgendjemanden berühren kann. Nie wieder!
Christopher Goldens neuer Horror-Roman Red Hands ist eine wahre Zitate-Schatzkiste. Man fühlt sich bei der Lektüre ins goldene Horror-Jahrzehnt, die 1980er Jahre, zurückversetzt. Von Stephen King bis David Cronenberg werden hier allerlei bekannte Zutaten zu einem angenehm-unangenehmen Potpourri zusammen gemixt. Golden ist ein versierter Geschichtenerzähler, der die Leser von Anfang an unter Hochspannung setzt. Im letzten Drittel wird der Roman zusätzlich zum Horror und zur Action auch recht emotional.
„Falls Sie Menschen haben, die Sie lieben, hoffe ich, dass sie auf schreckliche Art sterben, dass sie vergeblich um Atem ringen müssen … Ich hoffe, dass Sie nie wieder schlafen können, ohne von der Erinnerung an den Blick in ihren Augen in diesem Moment heimgesucht zu werden.“
Der Roman Red Hands ist der dritte in einer Reihe um den Wissenschaftler und Abenteurer Ben Walker. Man kann ihn jedoch getrost auch ohne jede Vorkenntnis der vorangegangenen Romane lesen. Red Hands ist ein schneller und rasanter Horrorthriller mit allerlei fiesen Momente. Nicht die ganz harte Gangart, aber auch nichts für schwache Nerven. Und mit dem Thema des „nicht-umarmen-dürfens“ bzw. der tödlichen Umarmung zusätzlich mit beklemmender Aktualität versehen.
Red Hands von Christopher Golden, 480 Seiten, erschienen bei Cross Cult.
