Bioterror
Vor sechs Jahren erprobt der amerikanische Geheimdienst eine besonders fiese Bio-Waffe an einem kleinen irakischen Dorf – mit grauenerregenden Folgen. Bald lebt dort niemand mehr und man muss sich größte Mühe geben, den Vorfall unter den Teppich zu kehren.
Chicago, in der Gegenwart: Wie wir nun erfahren, war die Aufräumaktion nicht ganz erfolgreich. Etwas hat überlebt und sich seinen Weg gebahnt. Nichts weniger als das Schicksal der Menschheit steht auf der Kippe. Die Journalisten Shawna Geddes kommt einer riesigen Verschwörung auf die Spur und gerät dabei selbst zur Zielscheibe. Außerdem ist fraglich, ob demnächst überhaupt noch jemand leben wird, dem sie die schreckliche Wahrheit enthüllen kann.
Was zur Hölle ging hier vor? Was für eine verdammte Infektion konnte so gefährlich sein, dass man seine eigenen Leute erschießen ließ und verbrannte, während sie sich noch bewegten?
Bioterror ist der neue epische Roman des Amerikaners Tim Curran. Der hochproduktive Vielschreiber ist in den USA zumindest schon ein bisschen etabliert. Bei uns hat er immer noch ein wenig den Insider- und Geheimtippstatus. Tim Curran schreibt vor allem im Bereich Horror, gern auch in Verbindung zum Western – oder wie im vorliegenden Roman mit dem Militär- und Kriegsroman.
Bioterror zeichnet ein extrem beängstigendes und aktuelles Szenario – und ist ganz einfach nichts für zarte Gemüter. Beinahe schon virtuos komponiert Curran sein globales Grauen und zeigt einmal mehr, welch ein geschickter Stilist er ist. Die Geschichte springt zwischen einer ganzen Armee aus handelnden Personen hin und her. Etwas oft wird in diesen 550 eng bedruckten Seiten allerdings auch immer wieder die gleiche Geschichte erzählt. Nämlich wo und wie der Parasit gerade mal wieder aus dem Körper eines Menschen explodiert.
Das ist zur Freude der Horrorfans zwar immer schön detailreich geschildert, hätte aber auf die ganze Länge geblickt, auch das eine oder andere Mal eingekürzt werden dürfen. Insgesamt gelesen ist Bioterror jedoch ein hocheffektiver Schocker-Roman, der an George A. Romero (Phase: The Crazies) und David Cronenberg (Phase: Shivers) denken lässt. Sicherlich nicht die schlechtesten Referenzen.
Bioterror von Tim Curran, 552 Seiten, erschienen im Luzifer Verlag.