Unvermögen
Im 23. Jahrhundert leben wir in einer vollkommen durchtechnologisierten Welt, in der nichts mehr dem Zufall überlassen wird. Wissenschaft und Technik haben das gesamte Weltgeschehen verändert. Das junge Mädchen Ali wird einem Waisenheim übergeben. Doch Ali weiß – sie ist kein Waise. Sie will unbedingt ihre Mutter finden. Zusammen mit ihrem persönlichen Roboter Rob, der aussieht wie ein riesiger Teddybär, gelingt ihr die Flucht. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche.
Unvermögen nennt der Luzerner Comic-Autor und -Zeichner Andreas Kiener sein Cyber-Punk-Märchen. Ein etwas sperriger Titel, der auch gar nicht so unbedingt zu der mitreißenden und schön bebilderten Geschichte passt. Alis Reise mit ihrem Teddy-Roboter, der alles kann – außer lügen – ist ebenso spannend, wie berührend und humorvoll. Die Sci-Fi-Dystopie ist optisch irgendwo zwischen Manga und Blade Runner angesiedelt.
Andreas Kieners Aquarell-Zeichnungen strotzen nur so von Detailreichtum und wunderschöner Farbgebung. Toll auch die Idee, die Story bereits vom ersten bis zum hinteren Buchdeckel durchlaufen zu lassen. Die Geschichte hört abrupt auf. Ob eine Fortsetzung zu erwarten ist, ist derzeit nicht bekannt. Eventuell auch nicht wahrscheinlich. Wünschenswert wäre es hingegen sehr! Unvermögen ist ein tolles Bilderbuch um darin zu versinken. Schön, stimmungsvoll und hintergründig.
Unvermögen von Andreas Kiener, 160 Seiten, erschienen bei Edition Moderne.