Year Zero – Band 1
In Year Zero greifen wieder einmal die guten alten Zombies an, verwüsten die Welt und lassen ein paar Menschen ums Überleben kämpfen. Eigentlich geht es aber um den Verfall unserer gesellschaftlichen Werte.
Eine Polarforscherin, ein mexikanisches Straßenkind, ein japanischer Auftragskiller, eine afghanische Militärhelferin und ein amerikanischer Verschwörungstheoretiker, der zufällig mal mit seiner Paranoia recht hatte. Sie alle werden (mit Ausnahme des Amerikaners) komplett unvorbereitet und überraschend von Zombies angegriffen. Schnell bricht das komplette Gefüge der Menschheit zusammen und sie alle müssen auf ihre Art ums Überleben kämpfen. Sich einen Weg durch eine Welt voller Untoter bahnen. Egal ob mit Waffen oder Geschick, jeder von ihnen ist ein Überlebender und hat seine eigenen Geschichten zu erzählen.
Band eins von Year Zero ist ein episodischer Auftakt, ob dieses Erzählschema beibehalten wird, wird sich noch zeigen. Hier jedenfalls gehen die fünf Hauptfiguren noch ihre eigenen Wege und müssen sich gegen die Zombies wehren. Diese Erzählstruktur macht die Handlung zwar etwas zerfahren, legt aber den Fokus deutlich stärker auf die Figuren, als auf deren Geschichten. Denn was die Handlungen selbst betrifft, erfindet Year Zero das Zombie-Genre nicht neu. Man kennt das alles schon. Das Hauptaugenmerk liegt jedoch auf den Figuren selbst und dem, was in ihnen vorgeht.
Autor Benjamin Percy und Zeichner Ramon Rosanas geht es in Year Zero somit weniger um Zombies und dem Kampf ums Überleben, es geht ihnen vielmehr um den Verfall von Sitte, Moral und Glaube. Die Action kommt zwar auch nicht zu kurz, aber es wird mit überaus glaubwürdigen menschlichem Drama durchsetzt. Year Zero ist ein spannender Auftakt zu einer neuen Zombie-Geschichte. Die episodische Struktur ist eine interessante Ergänzung zum Genre, aber da muss man noch vorsichtig sein, ob das in weiterer Folge auch funktioniert. Man darf schon neugierig sein, wie es da weitergeht.
Year Zero – Band 1 von Benjamin Percy und Ramon Rosanas, 144 Seiten, erschienen bei Cross Cult.