Fire Power 1
Der junge Amerikaner Owen Johnson erklimmt die höchsten Höhen eines chinesischen Gebirges, um in einem abgelegenen Tempel bei Meister Wei Lun in die Lehre zu gehen.
Der schräge Shaolin-Meister unterweist ihn in den geheimsten Formen der Martial Arts. Unter seinen Tempelbrüdern und –Schwestern findet Owen Freund, Feind und Geliebte. Die Ausbildung ist hart. Und was nun alles wahr oder unwahr ist, das Meister Lun so behauptet, bleibt unklar. Eines ist Owen, der bei Waiseneltern aufwuchs, allerdings klar: Der Meister hat eine gemeinsame Vergangenheit mit Owens leiblichen Eltern …
Fire Power ist der neueste Streich des amerikanischen Star-Autoren Robert Kirkman (The Walking Dead, Invincible, Outcast, etc.). Einerseits finden sich in der abenteuerlichen Geschichte einige Eastern-Klischees, (wie zum Beispiel der alte Weise vom Berg, der am liebsten Radiohead am iPod hört), und der eine oder andere Pfad in der Story kommt einem bekannt vor. Anderseits ist das hier eine wirklich gut gemachte und mitreißende Story – weil Robert Kirkman einfach ein richtig guter Erzähler ist. Witz und Action wechseln sich in angenehmer Art und Weise immer wieder ab. Und auch die Gefühle kommen nicht zu kurz.
Zeichner Chris Samnee ist ebenfalls kein unbeschriebenes Blatt, seine Arbeiten bei Marvel (Daredevil, Black Widow, Captain America), meistens in Zusammenarbeit mit Autor Mark Waid, fanden viel Beachtung – und brachten ihm auch den Eisner Award (der Comic-„Oscar“) als bester Zeichner ein. Mit so viel geballter Kraft im Hintergrund ist Fire Power zwar ein programmierter, aber dennoch bestens unterhaltender Hit, der auch anspruchsvolle Leser zufriedenstellen wird. Der erste Band versteht sich als Vorgeschichte und wurde als Orginal Graphic Novel konzipiert. Mit dem zweiten Band geht dann die eigentliche Serie los, die in den USA im Heftchenformat monatlich erscheint. Ein gelungener Appetizer, der Lust auf viel, viel mehr macht. Besser kann ein Mainstream-Comic eigentlich nicht werden. Klare Empfehlung.
Fire Power 1 von Robert Kirkman und Chris Samnee, 160 Seiten, erschienen bei Cross Cult.
