Waves Vienna 2018 (c) pressplay, Phillipp Annerer (16)

Waves Vienna 2018: Abwechslungsreicher zweiter Festivaltag

Gerade pünktlich zur Pop-Up Accoustic Session der Österreichischen Indie-Pop Band Garish schafften wir es ins WUK und starteten somit gleich äußerst vielversprechend in den zweiten Festivaltag. 

Auch am Freitag beschlossen wir, Runde um Runde zu drehen und von Bühne zu Bühne zu ziehen, um möglichst viele der zahlreichen Acts auschecken zu können. Das Duo der Brüder Safari konnte zwar musikalisch überzeugen, jedoch machten sie durch ihr unsympathisches, leicht überhebliches Auftreten insgesamt leider keinen guten Eindruck. Ähnlich erging es uns  mit dem Schweizer Duo Blind Butcher und ihren experimentellen Rock-New-Wave Songs: Mit ihren extravaganten Kostümen hatten sie uns optisch gesehen sofort auf ihrer Seite, nur war leider die Open Air Bühne für ihren Sound eher suboptimal, sodass dieser nicht wirklich zur Geltung kommen konnte. Oben auf der Ottakringer Stage legte währenddessen der deutsche Soul-Popsänger Noah Kwaku einen soliden Auftritt hin und verzauberte uns mit seiner tiefen Stimme.

Drüben im WUK Beisl gab es dann im Kontrast richtig was auf die Ohren. Die aus Manchester stammende Punk Band False Advertising überzeugte mit harten Klängen und der beeindruckend einzigartigen Stimme der Sängerin – jedoch waren auch hier die kleinen Räumlichkeiten des Beisls nicht für derartige Musik ausgelegt, worunter die Tonqualität merklich zu leiden schien. Dafür war der Sound im Projektraum, der kleinsten Bühne des Festivals einwandfrei und perfekt für den dort spielenden Act: Bowrain aus Slowenien vermischt rein elektronisch erzeugte, leicht psychodelisch klingende Instrumentalmusik mit ausdrucksstarken Visuals und vermochte es so, dem Publikum eine eindrucksvolle, musikalisch untermalte Geschichte zu erzählen.

Obwohl wir in den Genuss einiger äußerst netter Konzerte gekommen waren, riss uns bis hierhin leider kein Act so richtig vom Hocker. Und dann kam sie: Die belgische Powerfrau Charlotte Adigéry performte unter dem Namen WWWater gemeinsam mit ihrer Band ein Set, dass uns mehr als nur begeisterte. Eine unglaublich schwer zu beschreibende Mischung aus Elektro-Pop, Punk und der unglaublichen Energie von Charlotte in Kombination mit ihrer kraftvollen, farcettenreichen Stimme in Kombination mit dem sympathischen, publikumsnahem Auftreten der Band machten das Konzert zum mit Abstand Besten des Abends. Wir können nur jedem empfehlen, sich von der unbeschreiblichen Musik von WWWater mitreißen zu lassen und freuen uns auf mehr derartige Überraschungen am dritten und letzten Festivaltag.

Text: Alica Ouschan
Fotos: Phillipp Annerer