Rakede Interview © Patrick Steiner, pressplay (1)

Interview mit Rakede

Dass wir im Team Rakede-Fans sind, haben wir ja jetzt schon mehrmals erwähnt. Wir haben die Jungs kurzerhand Backstage getroffen und uns über Festivals, verpatzte Auftritte und den unaussprechlichen Hozier unterhalten.

Seit ihrem Auftritt am Waves-Festival im Porgy & Bess haben wir uns – musiktechnisch – an ihre Sohlen geheftet und freuen uns mit ihnen über den Release des Debütalbums Ende letzten Jahres. Dieses im Gepäck haben sie am Wochenende schnell einen Zwischenstopp in der Ottakringer Brauerei, genauer gesagt am New Sound Festival, eingeschoben.

pressplay: Wie geht es euch? Wie lange seid ihr nun schon auf Tour?

Julian: Super geht’s uns.

Affe Maria: Ja, sehr gut. Wir sind eigentlich noch gar nicht wirklich auf Tour. Das ist mehr so ein Einzelauftritt jetzt, getourt wird dann unter anderem in Deutschland, aber erst ab April.

Julian: Ja, ist eine ganz coole Sache, dass wir das hier einschieben konnten. In Wien haben wir ja jetzt schon einiges gemacht – so festivalmäßig. Zuletzt ja am Waves im Porgy.

Das war ein verrückter Auftritt…

Julian: Absolut. Wir hatten ja den letzten Slot, aber die Leute waren noch sehr motiviert. Dass sich das in diesem Club so gut ergibt, der ja doch eigentlich ein Jazzschuppen ist, war eh interessant.

Und dürfen wir da mehr erwarten – also festivaltechnisch? Im Sommer wahrscheinlich?

Julian: Ja, absolut. Wir werden sicher einige Festivals im Sommer spielen – in Deutschland und hoffentlich auch in Österreich.

Wenn man Rezensionen eurer Platten liest, wird ja so ziemlich jedes Genre hineingemengt. Von Reggae bis Rave ist da alles dabei. Schmunzelt ihr darüber und denkt euch – eigentlich habt ihr keine Ahnung?

Affe Maria: Hauptsächlich ist es ja eine coole Sache, dass das Album ganz gut angekommen ist. Ist ja unser Debütalbum. EPs haben wir ja schon released, aber das ist jetzt der erste richtige Longplayer. Ja, diese Genreeinordnung ist so eine Sache (lacht).

Julian: Das stimmt. Einflüsse ändern sich einfach – und wir mischen da schon komplett Verschiedenes zusammen, das ist richtig. Und es ist dann in der Beurteilung natürlich subjektiv, so wie es bei jeder Musikkritik abläuft. Schmunzeln ja, aber nie böswillig (lacht).

Was hört ihr denn dann so privat? Also woher holt ihr euch die Inputs?

Julian: Das darf ich als Musiker wahrscheinlich eh lieber nicht zu laut sagen. Aber momentan hör ich eigentlich fast gar keine Musik mehr – außer unserer eigenen. Man ist dann einfach so drinnen im Arbeitsprozess, schreibt und entwirft einzelne Songs, dass man dann mal ganz froh ist, wenn man alles abschalten kann (lacht).

Affe Maria: Na, ganz so krass ist es bei mir nicht. Ich bin ja doch ein sehr musikalischer Mensch (lacht).

….. also wen würdet ihr euch denn dann so richtig gern – oder immer wieder – live ansehen?

Affe Maria: Tool. Gar keine Frage. Immer Tool.

Julian: Also ich würde gerne mal Hozier sehen. Oder wie auch immer man ihn ausspricht (lacht). Französisch? Ja, sagen wir’s auf Französisch, das klingt so intellektuell. Nein, Spaß beiseite, auch wenn das gar nicht so meine präferierte Musikrichtung ist, glaub ich, dass der sein Handwerk einfach echt versteht.

Ihr habt ja eine turbulente Bandgeschichte hinter euch. Die Gründungsmitglieder sind mittlerweile alle ausgeschieden, richtig?

Julian: Ja genau, das stimmt. Alle wurden sie ausgewechselt (lacht). Ja, jetzt gibt’s uns ja doch schon ziemlich lange, fast zehn Jahre! Wir haben einfach mal mehr, mal weniger intensiv am Projekt gesamt gearbeitet. Wie gesagt, unser Debütalbum ist ja eigentlich jetzt erst erschienen.

Kommt mit jedem neuen Mitglied auch ein neuer Input für eure Musik mit hinein?

Julian: Ja, auf jeden Fall. Vor allem haben wir eigentlich alle einen anderen Background. Ich habe auch schon vor Rakede in Bands gespielt, so wie eigentlich so gut wie alle unsere Bandmitglieder. Also es nimmt jeder von früher etwas mit, noch dazu kommts, dass wir ja auch eine klassische Ausbildung genossen haben – wir haben doch tatsächlich das studiert, was wir hier tun (lacht).

Erzählt mir mal ein bisschen was von euren Auftritten. Heute hier ist ja wieder Festival angesagt, da spielt man ja ein relativ kurzes Set. Ist euch das lieber als eine private session? Oder spielt ihr beides gleich gern?

Affe Maria: Es kommt halt einfach total drauf an. Festivals sind schon eine coole Sache, aber sind halt auch oft einigermaßen turbulent, weil man oft mal hinkommt und dann ohne großartigen Soundcheck auf die Bühne geht. Es ist dann auch unterschiedlich, je nachdem, welchen slot man bekommt, wann man spielt, wer vor – oder nach einem auftritt.

Julian: Ja, und vor allem sind Festivals natürlich vom Publikum komplett verschieden. Wenn wir ein Konzert spielen, dann wissen die Leute ja, wofür sie gezahlt haben. Da hat man dann als Band im Umkehrschluss auch eine Art Sicherheit, dass die das ja auch sehen wollen – weil sie eben die Tickets gekauft haben. Aber bei einem Festival ist es ja mehr oder weniger Wundertüte – zumindest kann man sich sicher sein, dass es auch Besucher gibt, die uns entweder überhaupt nicht leiden können oder uns nicht einmal kennen. Ist also immer ein bisschen risky. Aber spannend, deshalb passt.

Merci beaucoup!

New Sound Festival 2015: Techno, Gitarren und viel Amore