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Kasabian – 48:13

7
Electronic-Rock

Titel macht Programm: Sergio Pizzorno, seines Zeichens nicht nur sehr ansehnliches Fotomodel für G-Star RAW, hat dieses nun schon fünfte Kasabian-Album völlig im Alleingang produziert.

Er sei dabei regelrecht auf die Zahl bzw. die Dauer von 48 Minuten und 13 Sekunden fixiert gewesen, meint er in einem Interview. Wieso es genau diese Zahl ist, hat er nicht verraten – aber sich immerhin akribisch genau daran gehalten. Eröffnet wird das Album mit dem in brackets gesetzten Titel Shiva, der nicht umsonst von Klammern ummantelt wird: als einer von drei Tracks der Platte ist er rein instrumental ausgestaltet und sitzt da ganz gut als Opener. Kritiker mögen meinen, diese hineingezwickten Instrumentalparts (die anderen beiden Mortis und Levitation) dienten dann dem schon erklärten Endresultat, nämlich auf die goldene Ziffer zu kommen.

Bumblebee, das zweite Stück, so lieblich es auch dem Titel nach klingen mag, ist mal wieder der richtige „hot shit“, den wir uns von Tom Meighan und Konsorten wünschen. Vielleicht sogar das beste Stück des Albums, das sich einreihen kann unter die niemals abgedroschenen Kasabian’schen Gassenhauer. An dieser Stelle ist auch zu diskutieren, ob Eez-Eh, die erste Singleauskoppelung dieses Albums, ebenso zu bewerten ist: Wir entschließen uns für ein schlichtes „yes, man“. Anfangs womöglich befremdlich (vor allem wenn man parallel zum Hörgenuss auch noch der visuellen Umsetzung fröhnt, wahrscheinlich ist der treffendste Begriff dafür schlichtweg gaga), aber eigentlich schon nach dem Einsetzen des typischen Beats unüberhörbar ein ausgefallenes, aber in seiner Verrücktheit schon wieder gutes Stück. Genie und Wahnsinn it is.

Glass ist der psychodelische Ausreißer des Albums, abgeschlossen wird mit S. P. S., einer klassischen Gitarrenballade, die scheinbar einen kleinen Liebesbeweis Sergios in Richtung Frontman und Sänger Tom Meighan darstellen soll. Na, das finden wir ja dann gleich noch viel schöner.

Im Endeffekt erfreut uns das Album ob seiner Experimentierfreudigkeit, die, wie Sergio auch erklärt, sich aus Einflüssen sowohl des Hiphop, der elektronischen Welle als auch dem 60er Jahre Gitarrenspiel zusammensetzt. Nach zehn Jahren gemeinsamer Bandgeschichte haben die vier Herren nun doch schon einige Erfahrung gesammelt und schaffen es auf diesem Album, Hits zu liefern, die live wunderbar funktionieren werden (um wieder einmal auf das grandiose Bumblebee hinzuweisen), sowie ruhige Momente, die dann doch eher zuhause genossen werden sollten. Soll ihnen der Fetisch mit den 48,13 Minuten gegönnt sein – solange das Endprodukt so aussieht, darf man nur ein bisschen darüber granteln, dass die Zahl nicht in einem höheren Stellenwert festgesetzt war.

Kasabian – 48:13, Smi Col / Sony Music, www.kasabian.co.uk




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