Filmkritik in zwei Sätzen: Bronson
Es wird Zeit, dass unsere neue Rubrik ihr erstes Meisterwerk behandelt. Ohne weitere Umschweife: unsere Filmkritik in zwei Sätzen zu Nicolas Winding Refns filmischem Kinnhaken Bronson aus dem Jahr 2008.
Chris: American Psycho meets Clockwork Orange and goes UK: In Bronson brilliert der oftmals schwer unterschätzte, aber umso talentiertere britische Schauspieler Tom Hardy als gleichermaßen psychotischer wie gewalttätiger Dauerhäftling Michael Peterson (aka Charles Bronson) in einer eindrucksvollen Tour de Force aus Exzessen aller Art, die vom damals noch relativ unbekannten Regisseur Nicolas Winding Refn überaus meisterhaft und visionär in Szene gesetzt wurde – sogar so gut, das auch der tatsächliche Michael Peterson, auf den der Film basiert, seine Hochachtung aus seiner Gefängniszelle ausgesprochen hat.
Marco: Angefangen mit der Geschichte des Michael Peterson, der im Verlauf von 30 Jahren Inhaftierung seine Persönlichkeit ablegt und zu Charles Bronson wird, über Tom Hardys Verkörperung mit Leib und Seele, bis hin zur Regie von Nicolas Winding Refn, der uns ganz nahe an das Geschehen und in die Gedankenwelt seiner Figur eintauchen lässt, ist Bronson ein filmischer Gewaltakt von atemberaubender Intensität und ein verdientes Meisterwerk.
Als Schmankerl: Der echte Michael Peterson hat sich nie mit Butter eingeschmiert, damit er bei einem Kampf gegen die Gefängniswärter schwerer zu fassen ist – hat es aber in weiterer Folge für eine wirklich gute Idee gehalten und es als schade empfunden, dass er selbst nicht auf diese Idee gekommen ist…