Asterix in Lusitanien
Ja, ein neuer Asterix – das ist (auch) hierzulande immer ein kleines Ereignis. Kochen die Asterix-Macher doch stets nach dem alten Tante-Jolesch-Rezept, einfach nie genug zu machen. Und alle paar Jahre lässt man sich so einen kleinen Asterix Happen eben gerne gefallen.
Melancholisches Portugal
Diesmal verschlägt es Asterix und Obelix, wie es der Titel bereits besagt, nach Lusitanien, das heutige Portugal. Man eilt hier entfernten Bekannten aus der Trabantenstadt zu Hilfe, damit ein zu Unrecht Beschuldigter wieder freikommt. Dazwischen hören sich die beiden Streithansln traurige Fados an und bedauern (in Obelix‘ Fall) die Kulinarik, sprich den Kabeljau. Zum Schluss gibt’s ein großes Bahö, und danach natürlich das obligate Dorffest.
Die spinnen, die Lusitaner
Asterix in Lusitanien ist der zweite Asterix-Band nach einem Skript von Szenarist Fabcaro. Dem gelang mit dem Vorgänger Die weiße Iris der wohl beste Asterix-Band der vergangenen 30 Jahre. Schon klar, der Asterix-Purist rümpft bei solchen Aussagen nur die Nase, aber dennoch: Der letzte Band hatte das beste Skript, das nicht von Goscinny verfasst wurde. Große Fußstapfen also, in die der Autor nun selbst wieder hineinschlüpfen muss. Reden wir nicht lange um das heiße Wildschwein herum: Ist der neue Asterix so gut wie der letzte? – Nein, er ist es eindeutig nicht. Ist es ein schlechter Asterix-Band? – Mit Sicherheit nicht.
Fabcaro versucht erst gar nicht, das feingeistige Gerüst der Weißen Iris zu wiederholen. Er stürzt sich in neue Abenteuer, die kurzweilig und anspielungsreich gestaltet sind. Ein wenig zu sehr wird sich diesmal auf Augenzwinkerei bei der Namensgebung der Figuren verlassen. Kann aber natürlich auch der Übersetzung geschuldet sein. Für Didier Conrad ist es bereits das siebte Asterix-Abenteuer, das er zeichnen darf. Seine Bilder sind lustig und detailreich. Und dennoch muss man als Asterix-Purist (und das sind wir nun mal selbst auch) die Nase rümpfen und sagen: Uderzo ist er keiner! Aber wahrscheinlich trotzdem die beste Alternative dazu.
Asterix in Lusitanien ist ein launiges Abenteuer, das Spaß macht und am Ende des Tages trotzdem wohl niemandes Lieblingsgeschichte des gallischen Duos werden wird. Macht nichts. In zwei bis drei Jahren, bis der nächste Band erscheint, haben wir wieder richtig Lust auf die Zwei.
Asterix in Lusitanien von Fabcaro und Didier Conrad, 48 Seiten, erschienen am 23.10.2025 bei Egmont, Quelle Bildmaterial: Story House Egmont, www.egmont.de, www.asterix.com.



