The Devils
Mit The Devils startet Joe Abercrombie eine neue epische Fantasy-Reihe um eine Gruppe von Teufeln, die im Dienste der Kirche stehen und höllische Missionen erleben.
Sieben Teufel in heiliger Mission
Die Geschichte Europas ist ein wenig anders verlaufen, als man kennt. Troja existiert noch. Und auch Elfen, Vampire, Werwölfe, Magier und andere Geschöpfe. Nachdem im letzten großen Krieg die Elfen besiegt wurden, scheint sich der Friede dem Ende zu nähern. Das Land ist in religiösen Streitigkeiten gespalten. Die unscheinbare Diebin Alex soll in Wahrheit die neue, rechtmäßige Kaiserin Trojas sein und mit ihrer Machtübernahme den Frieden wahren und das Land schützen. Doch zuerst muss sie es erst mal auf den Thron schaffen. Dafür stellt die Kirche ihr eine Gruppe verurteilter Teufel zur Seite, die mithilfe eines kirchlichen Banns an ihren Auftrag gebunden sind. Wie sich bald herausstellt wird Alex die Hilfe von Vampiren, Werwölfen, Magier und anderen unheiligen Geschöpfen auch dringend brauchen, um es bis nach Troja zu schaffen.
Bruder Diaz war von seiner Mutter in die Arme der Kirche getrieben worden, damit seiner Familie weitere Peinlichkeiten erspart blieben. Aber er bezweifelte stark, dass das Oberhaupt der Irdischen Kurie so etwas hören wollte. Und wenn es etwas gab, womit Bruder Diaz tatsächlich jede Menge Erfahrungen hatte, dann damit, anderen Leuten genau das zu sagen, was sie hören wollten.
The Devils bildet scheinbar den Auftakt einer neuen epischen Fantasy-Reihe von Joe Abercrombie. Dafür bedient sich Abercrombie einer leicht abgewandelten Geschichtsschreibung und reichert die Welt mit den üblichen Fantasy-Elementen an. Die größte Stärke des Romans stellen zweifellos die Figuren dar. Nicht nur Alex, sondern insbesondere die Teufel sind ihm hervorragend gelungen. Die Handlung des Romans lässt jedoch zu wünschen übrig. Viel zu wiederholend verläuft die Geschichte. Und hat man das Konzept erst mal erkannt, wirkt es zu simpel und zu sehr nach Schema gestrickt, als dass wirklich Spannung aufkommen könnte.
Dass The Devils trotzdem über weite Strecken unterhaltsam ist, liegt vorwiegend an den gut herausgearbeiteten Figuren. Wobei auch hier, vor allem im Dialog aber auch in den Gedanken, Wiederholungen stattfinden, die mit der Zeit ermüdend sind. Insbesondere erzählt auf knapp 850 Seiten. Das ist schlichtweg zu lang. Inhaltlich gibt The Devils diese Länge nicht her. Letztlich ist der Auftakt zur neuen Fantasy-Reihe ein durchwachsenes Leseerlebnis. Die Figuren sind interessant, der Plot leider weniger.
The Devils von Joe Abercrombie, 848 Seiten, erschienen im Heyne Verlag.
