Somna – Eine Gutenachtgeschichte
Somna ist genau der Mittsommer-Albtraum, von dem ihr alle noch gar nicht wusstet, dass ihr ihn dringend gebraucht habt.
Erotischer Folk-Horror
Um 1600 in einer puritanischen Siedlung lebt Ingrid mit ihrem Mann Roland. Er ist der bekannteste Hexenjäger der Umgebung. Ein Mord erschüttert die Gemeinde. Ingrid kommt dem Geheimnis näher. Gleichzeitig hat sie wiederkehrende Träume von einer dunklen Kreatur, von der sie sich sexuell angezogen fühlt. In Roland wächst der Verdacht, dass seine Frau im Bann des Leibhaftigen steht.
Sommer, Somna, Scheiterhaufen
Somna ist eine, im positiven Sinne, klassische Folk-Horrorstory. Erzählt und gezeichnet von den beiden amerikanischen Künstlerinnen Becky Cloonan und Tula Lotay, wurde Somna ursprünglich in drei Einzelausgaben veröffentlicht und erscheint nun in einer hochwertigen Gesamtausgabe auf Deutsch bei Cross Cult. Der schöne gebundene Band lässt das Szenario von Cloonan und Lotay im Überformat besonders gut erstrahlen.
Somna erinnert hie und da an ähnlich gelagerte Projekte, wie The VVitch von Robert Eggers oder Slewfoot des Künstlers Brom. Hervorstechend anders ist Somna durch das Miteinbeziehen einer deutlichen erotischen Komponente, die man so aus der immer noch recht prüden amerikanischen Comic-Landschaft gar nicht erwartet hätte.
Am Ende schlägt die Geschichte zwar keine überraschenden Haken, doch die dichte Atmosphäre und die tolle Grafik, bestechen bei Somna und erheben dieses Projekt damit über jeden Zweifel. Es sind Veröffentlichungen wie diese, die unterstreichen, warum sich der Cross Cult Verlag in den letzten Jahren zu einem der spannendsten Player am hiesigen Markt entwickelt hat.
Somna – Eine Gutenachtgeschichte von Becky Cloonan und Tula Lotay, 168 Seiten, erschienen bei Cross Cult.
