Der Mary Shelley Club
Der Mary Shelley Club von Autorin Goldy Moldavsky ist eine äußerst angenehme sanfte Horrorlektüre für das gepflegte Gruseln im Freibad.
Nach einem Vorfall zieht Rachel mit ihrer Mutter nach New York und geht ab sofort in die elitäre Manchester-High School. Hier findet sie zunächst kaum Anschluss, bleibt in ihrer Freizeit am liebsten daheim und schaut Horrorfilme. Doch nach einer Party lernt sie eine Gruppe von Jugendlichen kennen, die auf den ersten Blick nichts miteinander gemein haben – außer, dass sie wie Rachel Horrorfans sind. Rachel wird in die Gruppe aufgenommen, die als geheimer Club Angst und Schrecken unter ihren Mitschülerinnen verbreitet.
Wann immer ich einen Raum betrat, taten die Leute nur zweierlei Dinge: Entweder sie steckten alle die Köpfe zusammen, um über mich zu reden, oder verstummten wie auf Kommando.
Der Mary Shelley Club ist ein YA-Roman von Goldy Moldavsky. Die Autorin schreibt hier eine liebevolle Hommage an Horrorfans und Außenseiter. Mit viel Humor und Suspense rührt die Autorin eine Melange aus Mean Girls und Scream zusammen. Die Gratwanderung zwischen seichter und dennoch niveauvoller Unterhaltung funktioniert sehr gut.
Ich ließ ihre Worte auf mich wirken, und das Schweigen streckte seinen langen Finger nach uns aus und deutete auf mich.
Durch den hohen Unterhaltungswert von Der Mary Shelley Club ist man geneigt über so manche Ungereimtheiten – oder Unwahrscheinlickeiten – in der Story hinweg zu sehen. Und gegen Ende gibt’s sogar doch nochmal eine dicke Überraschung. Auch der Weg zu einer Fortsetzung wird geebnet. Ob es die jemals geben wird, steht jedoch in den Sternen. Im Original erschien Der Mary Shelley Club nämlich bereits 2021 und zumindest bisher gibt es noch nichts über einen möglichen zweiten Teil zu vermelden.
Der Mary Shelley Club ist ein netter Slasher in Buchform. Nicht zu gruselig, nicht zu brutal. Eher eine sanfte Heranführung an das Genre. Aber mit viel Liebe, Niveau und Witz gemacht. Das passt schon.
Der Mary Shelley Club von Goldy Moldavsky, 448 Seiten, erschienen im Festa Verlag.
