It’s lonely at the Centre of the Earth (c) 2024 Zoe Thorogood, Cross Cult(2)

It’s lonely at the Centre of the Earth

It’s lonely at the Centre of the Earth von Zoe Thorogood ist ein autobiografischer Comic, der von Zoes lebenslangem Umgang mit ihrer Depression und ihren Suizid-Gedanken handelt. Kein leichter Stoff also. Aber eine wirklich lesens-, nein, – erlebenswerte Lektüre.

Zoe ist Anfang zwanzig. Durch ihre Webcomics hat sie die Aufmerksamkeit größerer Verlage bekommen. Ein Buch-Vertrag bei Image Comics ist eigentlich die Erfüllung all ihrer Wünsche. Aber dann kommt Corona und die soziophobe Zoe zieht sich wieder vermehrt in sich zurück.

Ihre Depression ist ein übergroßer grinsender Schatten, der zu ihrem ständigen Begleiter wird. Ihre bemühten Eltern finden keinen Zugang zu Zoe und vice versa. Die ganze Situation spitzt sich immer mehr zu und wirkt vertrackt. Einfache Antworten gibt es am Schluss keine. Aber dafür so manche Lebenserfahrung und weise Gedanken, die es wert sind den Weg bis zu Ende gelesen zu werden – und vielleicht sogar von Neuem zu beginnen.

Zoe Thorogood macht es sich und den Lesern nicht leicht. Es ist schwer jemanden beim Unglücklichsein zuzuschauen. Im echten Leben wie im Comic. Doch Zoe findet Mittel und Bilder ihre Gefühlswelt eindringlich zu Papier zu bringen. Manchmal ist das unerträglich. Oft ist It’s lonely at the Centre of the Earth aber wirklich bemerkenswert und erhellend.

Wer selbst schon mal mit dem Thema Depression zu tun hatte, oder eine Person im Umfeld hat, auf die das zutrifft, wird viel wieder erkennen. Die große Kraft in It’s lonely at the Centre of the Earth liegt in der Katharsis die Zoe sich und den Lesern schlussendlich dennoch gönnt, ohne unglaubwürdig zu werden. Ach ja, und eine tolle Zeichnerin, mit einer großen stilistischen Bandbreite, ist Zoe Thorogood ebenfalls.

It’s lonely at the Centre of the Earth von Zoe Thorogood, 192 Seiten, erschienen bei Cross Cult.

It's lonely at the Centre of the Earth