Damn Them All 1
Damn Them All ist eine Hommage an die Zeiten von Vertigo-Comics, insbesondere an die Arbeiten von Alan Moore und Grant Morrison. Und noch insbesonderer an John Constantine.
Alfie Hawthorne war der berühmt-berüchtigste Okkultist Großbritanniens. Jetzt liegt Alfie unter der Erde. Seine Nichte Ellie steht im Dienst von Gangsterboss Frankie, außerdem wurde sie von Onkel Alfie ebenfalls in den dunklen Mächten unterwiesen. Diese Skills (plus ihren geliebten Hammer) braucht sie auch dringend, weil 72 Dämonen aus der Hölle entkommen sind, die sie nun alle auffinden und zurückschicken muss.
Der britische Comic-Autor Simon Spurrier ist ein Kind der späten 80er und frühen 90er Jahre. Seine Sozialisation in dieser Comic-Umgebung liest man ihm unbedingt an. Er hat neben mehreren Mainstream-Arbeiten, etwa im X-Men-Universum von Marvel, auch schon den Titel Hellblazer für DC getextet. Damn Them All ist dann eben auch eine Verneigung vor dem großen Magus John Constantine. Die Figur der Ellie Hawthorne ist die weibliche Emo-Variante von Constantine.
Damn Them All ist im Original eine Maxi-Serie von 12 Einzelausgaben, die Cross Cult nun in zwei Bänden auf den deutschen Markt bringt, wovon der erste letzten Mai erschienen ist. Damn Them All wurde gezeichnet von Mister The Walking Dead himself – Charlie Adlard. Diesmal kommt sein Artwork allerdings in Farbe. Und tatsächlich tun die Farben von Sophie Dodgson Adlards Bleistiftzeichnungen sehr gut. Optisch ist Damn Them All ein sehr eindrücklicher Indie-Comic.
Die Handlung selbst bietet für Hellblazer-Kenner nicht viel Neues. Trotzdem ist die Story insbesondere am Anfang sehr mitreißend gestaltet. Si Spurrier hat jedoch einen gewissen Hang zur Schwafelei, die man schon von früheren Beiträgen von ihm kennt. Er ist ohne Zweifel ein kluger und hintersinniger Autor. Bloß Kurzfassen ist nicht so sein Ding. Die Übersetzung ist Großteils in Ordnung, nur an ein paar wenigen Stellen wirkt sie wie von Google Translate bestellt.
Das sind zwar kleine Schönheitsflecken, aber Fans der alten Vertigo-Titel kann man Damn Them All dennoch uneingeschränkt empfehlen. Schwarze Magie und deftige Sprüche sorgen für eine Menge guter Unterhaltung!
Damn Them All 1 von Simon Spurrier und Charlie Adlard, 176 Seiten, erschienen bei Cross Cult.
