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Bayonetta 3

8
Action

Platinum Games ist seit Anbeginn der Zeit ein Garant für rasante Action und keine Reihe bringt das deutlicher zum Ausdruck als Bayonetta. So ist auch der mittlerweile dritte Ableger, Bayonetta 3, auf der Switch ein Schmankerln für Action-Freunde. Hielt sich der zweite Ableger noch sehr bedeckt mit Neuerungen und fühlte sich in manchen Belangen eher wie eine Direct-to-Video-Fortsetzung an, hält sich Bayonetta 3 diesmal nicht mehr zurück.

Bayonetta selbst hat natürlich weiterhin alle Tricks der Vergangenheit im Gepäck – Witch-Time und Pistolen-High-Heels inbegriffen – doch wird das Gameplay mit einigen spannenden Neuerungen aufgewertet: Die Summons, die früher in Form von Finishing-Moves zum Einsatz kamen, können nun vollständig kontrolliert werden und reichern das Gameplay mit einer gehörigen Portion Taktik an. Die Frage nach Fairness angesichts einer Übermacht des Spielers durch erwähnte Summons kommt dabei aufh, doch schnell stellt man fest, warum das Studio für seine gut durchdachten Action-Systeme bekannt ist: Bayonetta muss während dem Kontrollieren der Dämonen am selben Platz verharren und sofern sie attackiert wird, die Dämonen nochmal neu herbeirufen.

Gegner-Design orientiert sich fest an dem neuen Feature mit Gegnern, die auf die Summons in ausgeklügelter Manier reagieren – zum Beispiel indem sie den großen Attacken gegenüber immun sind oder sich nur in kleinere Gegner teilen. Zudem sollte man beim Einsatz vorsichtig sein, denn wenn sich ein Rage-Meter aufgeladen hat, reicht es den Dämonen schon mal und sie wenden sich ganz gegen die Spielfigur Bayonetta.

Weiters neu ist, dass die Waffen, die Bayonetta im Laufe des Spielablaufs einsammelt, nicht mehr nach Belieben miteinander kombiniert werden können, was es den Designern erlaubt, jegliche Zurückhaltung beim Einführen absurder Spielstile abzulegen. So kann Bayonetta einen ganzen Dämonenzug als Knüppel einsetzen und darauf auch noch herumreiten.

Und selbst das war den Designern noch nicht genug: Mit dem spielbaren Punk-Girl Viola gesellt sich noch ein weiterer Spielstil in die Palette der Abwechslung. Gezielte Schwert-Attacken und Block-Manöver verlangen dabei noch einmal komplettes Umdenken und auch die schrullige Persönlichkeit selbst bietet jede Menge Angriffsfläche für unterhaltsame Synergie mit der ikonischen, titelgebenden Hauptfigur.

 

All dies steht dem Spieler nun zur Verfügung, während er von Abschnitt zu Abschnitt der schier unendlich wirkenden Abwechslung und Kreativität von Platinum Games ausgesetzt ist. So mancher Genre-Vertreter hetzt den Spieler recht eintönig von Setpiece zu Setpiece, doch bei Bayonetta 3 weiß man wahrhaftig nie genau, was als nächstes auf dem Programm steht: Von Action-Abschnitten zu Puzzle-Einlagen zu Challenges zu 2D-Stealth-Missionen oder einfach nur Plattforming-Levels. Die Handlung bleibt dabei aber leider Nebensache – dies war zwar noch nie der Fokus der Reihe, aber macht doch das Potential bemerkbar, welches das Spiel niemals ausschöpft.

Gerade im Moment, wo man nicht genau weiß, wie es mit Platinum Games weitergeht, bietet Bayonetta 3 noch einmal den geballten Output des Studios in absoluter Höchstform. Neben kaum bemerkbarer technischer Probleme, die mehr der Switch geschuldet sind als dem Entwicklerstudio selbst, gibt es eigentlich kaum etwas an dem Action-Titel zu bemängeln.

Plattform: Switch (Version getestet), Spieler: 1, Altersfreigabe (PEGI): 16, Release: 28.10.2022, Link zur Homepage




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