Dragon Quest Treasures
Dragon Quest – das steht nicht nur für die klassischen JRPG-Highlights von Square Enix. Vor allem im Handheldbereich gab es immer eine schier unzählige Masse an Spin-Offs, die sich an allen möglichen Genres versuchten und dabei auf das Publikum der ruhmreichen Franchise setzten.
Doch Handheld, das ist Geschichte und somit auch die Vielfalt der kleineren Spin-Offs, die oft mit viel Charme interessante Wege beschritten – wie zuletzt noch Dragon Quest Builders, einem Minecraft-Verschnitt, Dragon Quest Joker, dem Dragon Quest–Pokemon-Ableger oder Dragon Quest Rocket Slime, dem Action-Adventure mit Taktik-Gameplay.
Wenn man sich also den etwas verwaschenen, abgenudelten Grafikstil des neuen Releases Dragon Quest Treasures ansieht und dankend ablehnt, sollte man im Hinterkopf behalten, in welcher langen Tradition ein Spiel dieser Machart steht und vielleicht einen zweiten Blick riskieren. Die Story folgt dem Geschwisterpaar aus Dragon Quest 11, Eric und Mia. Die beiden büchsen von zu Hause aus und stranden in einer anderen Welt, die gefüllt mit Schätzen darauf warten geplündert zu werden. Plot gibt es dabei eigentlich kaum und im Mittelpunkt steht mit Sicherheit das Durchstreifen einer bunten Welt.
Einerseits sammelt man dabei Monsterkameraden, die beritten werden können und somit neue Fähigkeiten verleihen und neue Areale zugänglich machen. Die Schätze, die mit ihnen gesammelt werden, dienen grundsätzlich dem Aufbau von Städten, die um diverse Shops erweitert werden wollen. Was in jedem anderen Spiel aber ein mühsamer Laufweg wird, erhält hier wie für die Reihe typisch einen eigenen Charme. So findet man Schätze zum Beispiel nur, indem man durch die Augen der Monsterkameraden blickt. Der Blick durch die Monsteraugen hat aber auch eine ganz eigene Perspektive – vielleicht verdeckt durch einen Helm, oder nur vom Boden aus. Je nach Typ haben Monster zudem unterschiedliche Schatz-Präferenzen, die es zu beachten gilt.
Kämpfe erfolgen passiv durch die Monster, der Spieler kann aber mit einer Steinschleuder in das Geschehen eingreifen und zum Beispiel seine Monster heilen. Die zahlreichen Munitionstypen laden dabei zum Ausprobieren ein und gestalten den Spielablauf auch ohne exakte Befehle unterhaltsam.
Alle diese Komponenten – Schatzsuche, Erkundungen, Kampf, Story – funktionieren für sich ausreichend aber lassen einen gewissen Tiefgang vermissen. Egal welchem Aspekt des Spiels man sich widmet, es bleibt das Gefühl zurück, dass es zu mehr gereicht hätte. Und so ist das Dragon Quest Builders wohl vor allem für jüngere Spieler ausgelegt, reicht aber zum Entspannen allemal. In gewisser Weise trägt der Titel zudem die Fackel für eine Menge alter Dragon Quest Spin-Offs und enthält abseits des ziemlich verwaschenen Looks doch gerade mal genug Charme, dass es für eine Empfehlung reicht.
Plattform: Switch (Version getestet), Spieler: 1, Altersfreigabe (PEGI): 12, Release: 09.12.2022, Link zur Homepage