BRZRKR Band 1
B ist ein Unsterblicher, der seit Achtzigtausend Jahren auf unserer Welt wandelt. Seine Mutter wurde einst von einer überirdischen (außerirdischen? göttlichen?) Macht geschwängert. B verfügt über regenerative Fähigkeiten, die ihm erlauben, selbst die schlimmsten Verstümmelungen zu überwinden. Bis heute wirkt er als unverwüstliche Kampfmaschine auf unserer Welt. Dies ist seine Geschichte.
Reden wir nicht lange darum herum: Keanu Reeves, ja der Keanu Reeves, hat diese Figur und diesen Plot ersonnen. Er war schlau genug, seinen ersten Comic nicht alleine zu schreiben und hat sich mit Matt Kindt (Mind MGMT, u.a.) einen äußerst versierten und vielschichtigen Autor mit ans Bord geholt. Gezeichnet wird BRZRKR (sprich: Berserker) von Ron Garney. Hauptfigur B ist dann auch Keanu Reeves optisch stark nachempfunden. Schließlich schielt man wohl nicht nur nebenbei mit dieser Serie in Richtung Verfilmung.
Aber ist BRZRKR nun eine gute Geschichte geworden? Sagen wir es mal so: BRZRKR ist eine brutale Schlachtplatte, die Conan der Barbar, X-O Manowar und John Wick verbindet. Die Story präsentiert sich als bunter und rasanter No-Brainer, der vor allem die schnelle Unterhaltung bedienen möchte – und das funktioniert auch einwandfrei. Probleme sehe ich eher im seriellen Format, denn die Abstände zwischen den Bänden sind gefühlt natürlich immer viel zu lange, um eine derart schlichte Story zu tragen.
Gleichzeitig hat man das Gefühl, gegen Ende des ersten Bandes, das nun doch noch eine zusätzliche Erzählebene eingeflochten wird, die dem ganzen nochmal ein dickeres Unterfutter geben dürfte. Man darf also gespannt sein, wie es weiter geht. Für jetzt kann man sagen – blutige, schnelle Action-Story mit viel eingeschlagen Köpfen und einem tragischen Anti-Helden. Wie, als hätte es Keanu für sich selbst geschrieben. Ach richtig, hat er ja!
BRZRKR Band 1 von Keanu Reeves, Matt Kindt, Ron Garney, 144 Seiten, erschienen bei Cross Cult.