Das Eulentor
Das Eulentor ist ein früher Roman des Österreichers Andreas Gruber. Er erschien erstmalig 2008 im Blitz Verlag in limitierter Auflage. Nun hat Andreas Gruber den Roman generalüberholt. Um eine Rahmenhandlung erweitert, ist die Geschichte nun fast doppelt so dick und erscheint neu im Luzifer Verlag.
Während die (neue) Rahmenhandlung im hier und jetzt spielt, erzählt der Hauptteil von Alexander Berger und seiner Expedition in die Antarktis im Jahre 1911, zusammen mit einer Handvoll abenteuerlustigen Norwegern. Die Mannschaft gerät in einen Blizzard und wird arg dezimiert. Kurz bevor die wenigen Überlebenden gerettet werden, entdecken sie einen mysteriösen Schacht im Eis, der unerkennbar tief ist. Berger kehrt im Jahr darauf mit einer neuen Mannschaft zurück um den Schacht zu erforschen. Doch in den Untiefen lauert der Wahnsinn …
Mit dem Klappmesser ritze ich das heutige Datum in die Holzbohle der Reling: 8. Aug. 1911. Darunter meinen Namen: Alexander Berger. Auf den Doktortitel verzichtete ich, der erleichterte mir das Leben hier draußen nicht.
Mit Das Eulentor gelang Andreas Gruber ein formvollendeter Roman von erstaunlicher sprachlicher und erzählerischer Präzision. Die komplexe Geschichte packt die Leserschaft von Anfang an. Der Sinn der Rahmenerzählung mag sich zwar erst im letzten Drittel so richtig erschließen – doch macht sie das gesamte Lese-Erlebnis runder. Gruber selbst macht im Vorwort keinen Hehl daraus, wer hier seine Vorbilder waren: Jack London, H.P. Lovecraft, Jules Verne … Man liest ihren Einfluss.
Und trotzdem speist uns Gruber nicht mit einer müden Zitate-Revuenummer ab, sondern präsentiert uns seine eigene, höchst interessante Geschichte. Das Eulentor ist bestimmt weitaus fordernder für die Leser, als Grubers Thriller der letzten Jahre. Sprachlich, wie inhaltlich. Liebhaber außergewöhnlicher Abenteuer-, Mystery- und Horrorgeschichten kommen hier dafür voll auf Ihre Kosten. Ein eiskaltes Buch um darin zu versinken. Mit frostigsten Empfehlungen.
Das Eulentor von Andreas Gruber, 372 Seiten, erschienen im Luzifer Verlag.