Die Bar am Ende der Welt
Die Bar am Ende der Welt von Tom Abrahams ist ein rasantes postapokalyptisches Abenteuer, das geschickt Genre-Klischees umgeht.
In einer Welt, in der Wasser das höchste und teuerste Gut ist, verdingt sich Zeke als Schmuggler. Um in dieser Postapokalypse zu überleben, hat er keine andere Wahl. Doch dann geht etwas schief und er muss fliehen. Draußen im Ödland entkommt er nur knapp dem Tod und irgendwie öffnet ihm das die Augen. Er beschließt sein Leben zu ändern. Aber dafür muss er zuerst einen Fehler aus seiner Vergangenheit in Ordnung bringen. In einer ominösen Bar findet er schlagkräftige Mitstreiter, die sich gemeinsam mit ihm zurück in die Höhle des Löwen begeben. Was sich Zeke im Verlauf offenbart, wird sein Leben für immer verändern.
Der Highway vor ihm führte die beiden Teile der sonnenbeschienenen Ödnis wie ein schwarzer Reißverschluss zusammen. Zekes Aufmerksamkeit galt allerdings der grimmigen Truppe Männer, die hinter ihm her war. Helme und Bandanas verdeckten ihre Köpfe und Gesichter. Einige fuhren Motorräder, andere hockten auf dem Sozius oder auf den Dächern riesiger Pick-up-Trucks.
Die Bar am Ende der Welt beginnt ein wenig wie Mad Max. Eine rasante Verfolgungsjagd mit umgebauten Fahrzeugen, ein Crash und ein widerwilliger Antiheld. Aber abseits davon, hat der Roman wenig mit der Filmikone zu tun. Zum Glück, denn sonst wäre es wohl ein schwacher Abklatsch geworden. Der Autor geht mit seiner Geschichte und den überaus gekonnt geschriebenen Figuren eigene Wege. Vor allem durch seine Figuren und deren Dialoge gelingt es ihm, die meisten Genre-Klischees zu vermeiden. Im Gegenteil er baut sogar den ein oder anderen Wendepunkt in die Handlung ein, der das ganze zusätzlich interessant macht. Er fügt der Geschichte damit eine weitere Dimension hinzu, die man aus diesem Genre eher weniger gewohnt ist.
Tom Abrahams wechselt zwischen ruhigen und spannenden Momenten und großteils schafft er beides gekonnt. Dadurch ergibt sich eine gute Mischung aus Action und emotionalen Situationen, die vor allem die Figurenentwicklung vorantreiben. Zusätzlich widmet er auch den Antagonisten genügend Spielraum, um aus ihnen glaubhafte Figuren mit nachvollziehbaren Motiven zu machen. Jeder hat seine eigenen Gründe, wieso er tut, was er tut. Die Bar am Ende der Welt ist ein überaus unterhaltsamer und spannender Roman, rasant, mit starken Figuren und pointierten Dialogen. Tom Abrahams zeigt mit seinem Buch, was man aus dem Genre der Postapokalypse noch alles machen kann.
Die Bar am Ende der Welt von Tom Abrahams, 340 Seiten, erschienen im Luzifer Verlag.