Little Bird 1: Der Kampf um Elders Hope
Die Zukunft in Amerika sieht wieder mal düster aus. Der New Vatican regiert mit eiskalter, konservativer Hand. Das junge Mädchen Little Bird sagt dem Regime den Kampf an. Als Untergrundkämpferin befreit sie zunächst mal den legendären Krieger Axt. Gemeinsam wollen sie mit vollem Körpereinsatz gegen die Unterdrücker vorgehen. Doch der Tod ist immer um die nächste Ecke in dieser kalten Welt …
Little Bird 1: Der Kampf um Elders Hope ist der Auftakt zu einer Fantasy-Science Fiction Saga, geschrieben vom kanadischen Filmemacher Darcy van Poelgeest und gezeichnet vom Amerikaner Ian Bertram. Manche Versatzstücke in der Geschichte kommen einem vertraut vor. Von Star Wars über Matrix bis Handmaid‘s Tale blitzt hier so manche Idee durch. Der philosophisch angehauchten Dystopie ist nicht immer ganz leicht zu folgen. Bisweilen wirkt die Story sprunghaft und rudimentär. Auch in der erzählerischen und charakterlichen Tiefe gibt es durchaus noch Luft nach oben. Doch die große Stärke von Little Bird liegt woanders – nämlich vor allem in seiner hervorragenden Optik. Und letztlich bleiben Comics ja eben doch ein optisches Medium. Die deutsche Hardcover-Ausgabe von Cross Cult ist jedenfalls ein schweres Schmuckstück, im wahrsten Sinne des Wortes. Die Übergröße dieser Version lässt die ausdrucksstarken Bilder von Ian Bertram erst so richtig zur Geltung kommen. Bertrams Stil erinnert wohl nicht zufällig an den großen Moebius in seinen psychedelischsten Momenten.
Die Geschichte ist bisweilen arg brutal und daher definitiv nur erwachsenen Lesern zu empfehlen. Dieser erste Band erzählt eine einigermaßen geschlossene Geschichte, doch das Setting lässt Raum für weitaus mehr. Man darf also gespannt1sein, wo und wie sich die Geschichte um Little Bird noch weiter entwickeln wird. Der farbenprächtige Comic ist jedenfalls ein visuelles Meisterstück und macht Lust auf mehr. Hoffentlich müssen wir nicht zu lange darauf warten.
Little Bird 1: Der Kampf um Elders Hope von Darcy Van Poelgeest, Ian Bertram und Matt Hollingsworth, 208 Seiten, erschienen bei Cross Cult.
