13 Sentinels: Aegis Rim
Bei 13 Sentinels: Aegis Rim reicht es nicht, einfach eine Story zu erzählen: Vielmehr ist das Narrativ verstrickt in 13 Charakter-basierte Erzählungen, die wild durch Zeitlinien und Erzählstile springen und dem Spieler erlauben, Kapitel für Kapitel die mysteriösen Geschehnisse zu verstehen. Jede Geschichte begleitet dabei einen anderen Charakter, der mitunter eine ganz eigene Atmosphäre in die Erzählung mit sich bringt, sodass das rasante Wechseln zwischen Handlungssträngen aufgrund der Abwechslung stets interessant bleibt. Doch wem die Spielstruktur damit nicht schon ungewöhnlich genug scheint, der findet mit dem Kampfmodus eine weitere Kuriosität: Echtzeit-Strategiegefechte sind nicht – wie man das erwarten würde – direkt mit der Story verbunden. Stattdessen finden sie in einem separaten Modus statt und es liegt am Spieler, die Zusammenhänge mit zunehmendem Spielverlauf zu begreifen. Indem man zunehmend die Charaktere in deren Story-Kapitel kennenlernt, ergeben auch die Kampfdialoge immer mehr Sinn und es entsteht zunehmend ein kompletteres Bild.
Das Strategie-Gameplay an sich ist dabei recht unscheinbar. Erschließt sich im späteren Verlauf zwar doch über Ressourcen-Management und Skill-Entwicklungen eine gewisse Komplexität, ist der Kampfmodus mit Sicherheit der schwächere Teil des Spiels und man sollte ihn eher als Erzählmittel werten anstatt als wirkliches Strategiespiel.
Den Mittelpunkt stellt bei 13 Sentinels: Aegis Rim die Anime-artige Erzählung dar. Spannend, vielschichtig und über viele Stunden unterhaltsam schafft es 13 Sentinels das Genre der Visual-Novels kompetent zu bereichern. Wer mal wieder Lust auf eine japanische Endzeitstory mit gigantischen Mechs, Teenager-Drama und irrwitzigen Sci-Fi-Plots hat, der wird bei 13 Sentinels: Aegis Rim fündig.
Plattform: PS4 (Version getestet), Spieler: 1, Altersfreigabe (PEGI): 16, Release: 22.09.2020, Link zur Homepage