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Matthew Corbett und die Hexe von Fount Royal

Robert McCammon hat mit Matthew Corbett und die Hexe von Fount Royal den Auftakt zu einem originellen, wie auch epischen Mystery-Krimi geschrieben, der selbst für Fans des Genres einige Überraschungen bereit hält.

1699 scheint eine Hexe ihr Unwesen in der kleinen und relativ jungen Kolonie Fount Royal zu treiben. Ihr Name ist Rachel Howarth und sie wird von dem Gründer der Stadt und den meisten Einwohnern für den Tod des Reverends, ihres eigenen Mannes und so ziemlich jedes weitere Unglück verantwortlich gemacht, das die einstmals so beschauliche Stadt befallen hat. Für die Einwohner ist klar, die Hexe muss verbrannt werden. Doch dafür benötigt es einen Prozess und den soll ihr der Richter Isaac Woodward und sein Gerichtsdiener Matthew Corbett machen, die eigens aus der nächstgelegenen Großstadt Charles Town angereist kommen. Während für den Richter der Fall schnell klar zu sein scheint, hegt Matthew jedoch starke Zweifel und bald ist er überzeugt, Rachel ist unschuldig und jemand anderer steckt hinter den Teufeleien, die Fount Royal befallen haben. Er unternimmt alles in seiner Macht stehende, um Rachels Unschuld zu beweisen und vor einem grauenhaften Tod zu retten. Doch die Zeit ist gegen ihn.

Ein Krimi um eine Hexe im Amerika am Ende des 17. Jahrhunderts, das alleine ist schon eine interessante Ausgangssituation, weil es viele Möglichkeiten bietet eine spannende Geschichte zu erzählen. Darüber hinaus gelingt es Robert McCammon in seine umfangreiche Erzählung auch zahlreiche Themen einzubauen, die auch heute von hoher Relevanz sind, allen voran Diskriminierung, Gleichberechtigung und Rassismus. Selbst jene Leser, die sonst nicht viel mit den handelsüblichen Krimis anfangen können, werden in Matthew Corbett und die Hexe von Fount Royal genügend Anreiz finden, um die Lektüre zu genießen. McCammon schreibt in einem klaren, einfachen Stil, der jedoch enorm viel Atmosphäre transportiert, man fühlt sich förmlich in die Zeit um 1699 hineinversetzt. Die Figuren wirken glaubwürdig und wahrlich direkt aus dem damaligen Leben gegriffen.

Überhaupt widmet sich McCammon sehr stark seinen Figuren, nicht nur dem Protagonisten, sondern auch den zahlreichen Nebenfiguren. Sie alle bekommen ihre ganz eigenen Geschichten, was sie wiederum lebendig und vielschichtig macht und maßgeblich zur Stimmung des Romans beiträgt. Obwohl die zwei Bände von Matthew Corbett und die Hexe von Fount Royal sehr umfangreich sind, liest sich der Roman sehr schnell und zügig, McCammon versteht es schlichtweg seine Leser zu fesseln und in seine Geschichte genug unerwartete Wendungen einzubauen, um die Spannung bis zum Schluss aufrecht zu erhalten. Ein wahrlich gelungener Auftakt.

Matthew Corbett und die Hexe von Fount Royal von Robert McCammon, 516 Seiten Band 1, 432 Seiten Band 2, erschienen im Luzifer Verlag.

 




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