Todes-Brigade
Sehr geehrte Filmfreunde des gepflegten Schundes, willkommen zurück bei Wonne aus der Tonne. Ich bemühe mich meistens eher „bessere“ Filme aus den Untiefen des cineastischen Abfallhaufens ans Tageslicht zu befördern. Doch manchmal kommt es auch vor, dass ich hier so einen richtigen Drecksfilm präsentiere. Der heute vorgestellte Film ist dermaßen schmutzig, dass der Zuseher unmittelbar nach Ansicht, das unstillbare Bedürfnis nach einer reinigenden Dusche verspüren wird. Versprochen. Willkommen also zu einem filmischen Grind von unglaublichen Ausmaßen – zur Todes-Brigade …
Eine Mordserie an transsexuellen Prostituierten erschüttert Paris. Der Pariser Sitten-Cop Gérard Latuada (Thierry De Carbonnières) nimmt sich dem Fall an. Er ermittelt zwischen Mafiabossen, Swinger-Clubs und Sexpartys. Als seine Schwester ermordet wird und ihm kurz darauf der Fall entzogen wird, sieht der Bulle rot. Von nun an wird harte Selbstjustiz über die bösen Buben der Stadt der Liebe kommen.
Todes-Brigade ist ein französischer Exploitation-Thriller aus dem Jahre 1985. Regie und Drehbuch verantwortete ein gewisser Max Pécas. Andere Titel seines Oeuvres sind etwa Her mit den kleinen Französinnen und Wer spritzt denn da am Mittelmeer. Er verstarb 2003. Der Film Todes-Brigade ist der Inbegriff von Schund. Ein wilder, kleiner Bastard bei dem wirklich alles hässlich ist. Dazu brutal und sexistisch ohne Ende. Gefühlt etwa die Hälfte der knapp 100 Minuten Spielzeit sehen wir leicht bekleidete – oder gleich ganz nackige – Frauen, die von schwitzenden, grindigen Männern durch die Gegend geohrfeigt werden. Der „Held“ des Streifens, Gérard, ist ein Unsympathler vor dem Herrn. Zu keiner Minute fiebert man mit ihm mit oder freut sich, wenn er die nächste Schweinebacke weggepustet hat. Schnitt und Regie stümperhaft zu nennen spotten jeder Beschreibung. Kurzum: hier handelt es sich um Bahnhofskino par excellence.
Mit dem Thema Vigilantismus und der Zeigefreudigkeit nackter Haut und expliziter Gewalt ist die Todes-Brigade natürlich voll und ganz Kind der 80er Jahre. Aber wo amerikanische Produktionen vergleichsweise zumindest ein wenig „zurückhaltend“ waren, hauten die Europäer so richtig auf die Kacke. Insbesondere natürlich die Italiener. Aber diesen französischen Beitrag zu toppen, dürfte nicht mehr leicht gewesen sein. Abgehackte Hände, Messer in die Augen, nackte, verstümmelte Leichen von Transsexuellen – hier wird dem Zuseher wahrlich nichts seiner Fantasie überlassen.
Die deutsche Synchronisation dürfte vorwiegend mit Sprechern für Porno-Produktionen besetzt sein. Das tut dem bunten Treiben letztlich keinen Abbruch, im Gegenteil, es unterstützt das Gefühl so richtig im Schlamm zu baden. Der Film ist seit 1986 durgehend in Deutschland auf dem Index der jugendgefährdenden Medien, ein Urteil das zuletzt 2011 noch einmal bestätigt wurde. Das Label FilmArt, das auf „Perlen“ dieser Art spezialisiert ist, brachte eben dennoch eine sauber restaurierte Blu-Ray auf den Markt. Neben der Uncut-Fassung gibt es hier sogar noch eine alternative (S)Exportversion, wo sich der Zuseher über ein paar schmierige Sexeinlagen mehr freuen darf.
In diesem Sinne: Ich wünsche euch ein fröhliches Bad im filmischen Dreck. Viel schmutziger geht es wirklich nimmer. Wohl bekomms und bleibt seltsam!
Todes-Brigade
OT: Brigade des Moeurs, Frankreich, 1985, Regie: Max Pécas, Drehbuch: Roger Le Taillanter, Max Pécas, Mit: Thierry De Carbonnières, Jean-Marc Maurel, Lillemour Jonsson, u.a.
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