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Graf Zaroff – Genie des Bösen

Liebe Community und Jäger des verlorenen Films, willkommen zurück bei Wonne aus der Tonne. Hier graben wir verschüttete Filmschätze des letzten Jahrhunderts aus – doch soweit wie heute sind wir noch nie in die Vergangenheit vorgedrungen. Also begleitet mich zurück ins Jahr 1932 und dem Prototypen eines eigenen Filmgenres: dem Manhunt-Survival-Thriller. Vorhang auf für Graf Zaroff – Genie des Bösen.

Als eine Yacht Schiffbruch erleidet ist der Einzige der sich auf eine kleine Insel retten kann, der Großwildjäger Robert Rainsford (Joel McCrea). Auf der wilden Insel befindet sich ein imposantes Anwesen. Man gewährt Robert Einlass. Sein Gastgeber ist der charmante russische Aristokrat Graf Zaroff (Leslie Banks). Unter seinen Gästen befinden sich weitere gestrandete Personen. Unter anderem Eve Trowbridge (Fay Wray), die sogleich ein Auge auf Robert wirft. Wir erfahren, dass Graf Zaroff die Insel erworben hat, um einem ganz speziellen Hobby zu frönen. Gestrandete Gäste werden gezwungen in einem perfiden „Spiel“ zu partizipieren. Zaroff gibt ihnen eine Waffe und etwas Vorsprung auf der Insel. Dann macht er Jagd auf sie. Sollten sie bis zum nächsten Morgen überleben, lässt er sie frei. Eine tödliche Hetzjagd beginnt.

 

Graf Zaroff – Genie des Bösen aka The most dangerous Game ist, wie in der Einleitung erwähnt, der Großvater des Menschenjagd-Films. Inszeniert von Ernest B. Schoedsack und Irving Pichel, verbreitet diese RKO-Pictures Produktion einen unwiderstehlichen Charme. Dieser Film entstand übrigens als „Schwester-Produktion“ zum Welthit King Kong und die weiße Frau. Wir haben es hier nicht nur mit dem gleichen Regisseur (Schoedsack) und Produzenten (Merian C. Cooper) zu tun, sondern auch mit derselben Location (die Insel) und mit Fay Wray und Robert Armstrong auch die gleichen Darsteller an Bord. Gedreht wurde parallel. Die Kulisse ist ähnlich atemberaubend eingesetzt, wie im großen Schwester-Film. Fay Wray gibt mal wieder eine bezaubernde Performance und Leslie Banks einen wunderbar sinisteren Graf Zaroff. Und mit gerade mal 63 Minuten Spielzeit kommt auch keine Zeit für Langeweile auf. Der Stoff wurde einige Mal geremaked (z.B. A Game of Death, USA 1945) oder geklaut (z.B. Surviving the Game, USA 1994). Unnötig zu sagen, dass kaum ein anderer Film über derart viel Charme, Originalität und auch bösen Witz verfügt wie Graf Zaroff. Wicked-Vision hat den Film übrigens kürzlich in einer toll restaurierten Fassung auf Blu-Ray rausgebracht. Damit steht der Wieder- oder Neuentdeckung nichts mehr im Weg.

In diesem Sinne: Lasst euch nie auf dubiose Spiele ein – rennt! Und bleibt seltsam.

Graf Zaroff – Genie des Bösen

OT: The most dangerous Game, USA, 1932, Regie: Ernest B. Schoedsack, Irving Pichel, Drehbuch: Richard Connell, James Ashmore Creelman, Mit: Joel McCrea, Fay Wray, Leslie Banks, etc.

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