Jahrescharts der Redaktion 2016: Film (Teil 2)
Nur im Original genießbar
Ja, es gibt sie tatsächlich. Filme, wo Sprache und Dialekt so essentiell für die Geschichte und vor allem die Figuren sind, dass sie nur schwer zu übersetzen, sprich synchronisieren sind. So auch das Auswanderer-Drama Brooklyn, wo gerade über die Art und Weise, wie die Figuren kommunizieren, ihre sprachlichen Manierismen und dialektischen Eigenheiten, so viel über ihren sozialen und gesellschaftlichen Hintergrund mittransportiert wird, dass es für den Genuss und die Würdigung der Qualität des Films unumgänglich ist, Brooklyn im Original zu sehen. Noch viel wichtiger erscheint bei all den erwähnten Aspekten ein kleiner, feiner Horror-Thriller namens The VVitch: A New-England Folktale, der übrigens auch das Regie-Debüt des Jahres darstellt. Einen gleichermaßen faszinierenden wie spannenden Film über eine puritanische Familie im 17. Jahrhundert zu machen ist ja eine von vielen Herausforderungen, dabei auch noch einen zwar nicht gänzlich akkuraten, seinen Zweck jedoch mehr als erfüllenden Dialekt den Darstellern aufzuerlegen eine ganz andere – vor allem wenn die Hälfte der Besetzung minderjährig ist.