E3 2016: Sony Pressekonferenz mit God of War, The Last Guardian und Spider-Man

Lies man sich so manchen Kommentar oder auch Artikel der Fachpresse durch, kann man zum Schluss gelangen, dass man eine Reihe von Pressekonferenzen tatsächlich „gewinnen“ kann. Sony steht auch in diesem Jahr im Verdacht, genau das erreicht zu haben. Der Eindruck kann leicht entstehen, hatte doch das Unternehmen heuer vor allem großen Fokus: Spiele. Keine Ankündigungen rund um die bereits bestätigte Playstation 4 Neo oder sonstige Hardware-Meldungen (abgesehen von Playstation VR, das am 13.10.2016 um etwa € 400,- verfügbar sein wird), sondern ein dringend benötigter Spiele-Schwerpunkt wurde gesetzt.

Das im Zuge einer „neuen“ Hardware-Generation auch einer der definierenden Blockbuster nicht wirklich fehlend darf, war klar. God of War stellt dabei eine gern gesehene Abkehr von bestehenden Standards dar: In einer recht umfassenden Live-Demo wird der ewig Grantige als Vater(figur) dargestellt, was schon in Sachen Erzählmöglichkeiten ein Novum in der Serie darstellt. Deswegen handelt es sich anscheinend auch um ein Reboot, das nun mit nordischer statt griechischer Mythologie beeindrucken will. Mission erfüllt, wie wir finden.

Das Rad wird wohl auch von Horizon Zero Dawn nicht neu erfunden: Einmal mehr zeigt das mit wunderbarer Präsentation ausgestattete Action-Adventure aber, dass sich hinter der schmucken Oberfläche mehr verbergen kann als ein weiterer Titel, der weniger an Gameplay als an Story interessiert ist. Natürlich, beim Anblick des Titels werden Erinnerungen an The Last of Us und Enslaved wacht, beide sind allerdings auch schon einige Jahre alt.

Gleich nochmal post-apokalyptisches Setting und neue IP: Mit Days Gone darf man den idyllischen pazifischen Nordwesten der USA bereisen, der nach einer globalen Pandemie jedoch mit „Freakers“ angereichert wurde. Als (Ex?)Biker, Söldner, Wegelagerer und Kopfgeldjäger Deacon St. John darf man die offene Spielwelt unsicher machen.

Fun Fact: In Japan ist Resident Evil als Biohazard bekannt – wie wird das kommenden, gerade angekündigte Resident Evil 7 Biohazard wohl im Land der aufgehenden Sonne betitelt werden? Biohazard 7 Resident Evil? Egal: Die langgediente Reihe kommt Anfang 2017 auf die PS4 und, was interessanter erscheint, ist dabei voll Playstation VR-kompatibel. Macht Sinn, den Teil dann aus der Ego-Perspektive spielen zu können.

Apropos VR: Batman Arkham VR kommt und lässt den Spieler auf Verbrecherjagd in Gotham gehen. Warum das etwas besonderes ist? Niemand anderes als Rocksteady, die Macher der Arkham-Reihe, haben sich der Aufgabe angenommen. Einige Titel für Playstation VR wurden gezeigt, dabei auch scheinen auch einige potentiellen Blockbuster auf, die ein großes Publikum anziehen könnten (siehe: Star Wars Battlefront X-Wing VR Mission und Final Fantasy XV VR).

Zwar nicht im Rahmen der Pressekonferenz von Sony zu sehen, aber dennoch eine Sichtung wert ist der neue Trailer zu Gravity Rush 2, in dem offenbar sämtliche Regler auf Maximum gestellt wurden. Es wird sich zeigen, wie und ob die zusätzliche Rechenleistung einer PS4 dem chaotisch-vergnüglichen Gameplay hilfreich zugute kommen kann.

Nach der netten Technik-Demo Kara haben die Quantic Dream-Entwickler nun das drum herum gebastelte Spiel fertig: Detroit: Become Human nennt sich der Titel, die komplexe Beziehung zwischen künstlichem Leben und echter Emotion steht immer noch im Mittelpunkt, ebenso wie die Qual der Wahl. Der Trailer gibt eindeutig besser Aufschluss darüber, was gemeint ist.

Ein ganz anderes Biest stellt Final Fantasy XV dar: Eine massive Welt, die offenbar bis hin in kleine Details ausgestaltet wurde ein offenbar überaus eindrucksvolles Ganzes ergibt. Der Trailer gibt sich zwar etwas merkwürdig mit seinen schrägen Tempowechseln, zeigt aber die vielfältigen Möglichkeiten des Titels.

Ein Trailer mit Credits wie in einem abendfüllenden Spielfilm, ein Strand voll toter Meeresbewohner, ein nackter Norman Reedus (Darryl Dixon aus The Walking Dead) der an einen Säugling gekoppelt ist, nachfolgender Wahnsinn: Das schreit förmlich nach Hideo Kojima. Death Stranding nennt sich der Titel, mehr ist noch nicht bekannt.

Mit der Ratchet & Clank– sowie der Resistance-Reihe konnten Insomniac Games bereits einige kleinere und größere Erfolge erzielen. 2014 entwickelten sie das rasante Open-World-Action-Adventure Sunset Overdrive für die Xbox One, das mit seinem schnelle, unterhaltsamen Gameplay, der kunterbunter Präsentation und eigenwilligen Humor punkten konnte. Klingt also nach dem passenden Entwicklerstudio, welches es sich zur Aufgabe machen sollte, Spider-Man einen guten Auftritt – exklusiv – auf der PS4 zu verschaffen. Der ersten Trailer gefällt bereits.

Ach und so nebenbei: The Last Guardian wird am 26. Oktober 2016 erscheinen.