Der Bluthund
Der Bluthund ist der 22. Jack Reacher-Roman von Lee Child und erzählt von einer vermissten Soldatin, auf dessen Spur Reacher zufällig stößt.
Jack Reacher entdeckt bei einem Pfandleiher zufällig einen Abschlussring aus West Point. Die gleiche Militärakademie, die auch Reacher besucht hat. Sofort ist seine Neugier geweckt. Warum trennt sich jemand von dieser hart errungenen Trophäe? Er folgt seinem Gefühl und macht sich auf die Suche nach der Besitzerin. Er will nur wissen, ob es ihr gut geht und ihr den Ring zurückgeben. Doch so einfach ist das nicht. Der Ring hat einen langen Weg hinter sich. Er trifft auf seiner Suche auf einen Chicagoer Detektiv, der nach einer vermissten Frau sucht. Ihre Fälle hängen zusammen. Plötzlich befinden sich die beiden aber im Netzwerk einer kriminellen Organisation, die vor nichts Halt macht, um ihre Geschäfte zu schützen.
Der Mann zog an einem Hebel. Die Tür schloss sich zischend vor Reachers Gesicht. Der Motor röhrte, und der Bus fuhr ohne ihn davon. Er wandte sich von dem Dieselqualm ab und ging in Richtung Leihhaus zurück.
So weit, so gut. Wer bereits etwas von Lee Child gelesen hat oder Jack Reacher kennt, weiß, wie es in den Romanen zur Sache geht. Der Bluthund ist jedoch ein eher ruhiger Roman aus der Reihe um Jack Reacher. Wer rasante Action erwartet, bekommt hier nicht viel davon geboten. Vorwiegend konzentriert sich Child mehr auf die Suche nach der vermissten Frau und ihre Vorgeschichte. Diese deckt sich im Zuge von Reachers Ermittlungen Stück für Stück auf. Ob man das spannend findet, ist wohl Geschmackssache. Kommt ganz darauf an, ob man auf Geschichten mit minutiösen Ermittlungen und Nachforschungen steht. Unabhängig davon tritt der Roman aber doch manchmal ein wenig auf der Stelle und wiederholt sich.
Handfeste Action gibt es vergleichsweise wenig. Dies sind immer nur kurze Momente, die sich zwischen die Handlung schieben. Natürlich muss ein Jack Reacher-Roman nicht nur ständig rasante Spannung bieten, auch ruhige Situationen sind erwünscht. Aber ein bisschen mehr hätte es bei Der Bluthund schon sein dürfen. Dennoch ist der Roman über weite Strecken spannend und unterhaltsam. Man hat allerdings das Gefühl, dass es etwas an Energie und Tempo fehlt. Vielleicht nicht gerade der optimale Roman, um in die Jack Reacher-Reihe einzusteigen, aber wenn man ihn bereits kennt, ist auch Der Bluthund ganz in Ordnung. Mehr aber auch nicht.
Der Bluthund von Lee Child, 448 Seiten, erschienen bei Blanvalet.