Nova Rock 2018: Finale mit Enter Shikari, Killswitch Engage und Iron Maiden
Am letzten Tag lag am Nova Rock bereits Aufbruchsstimmung in der Luft: Überraschend viele Besucher packten ihre Sachen zusammen und reisten gegen Vormittag ab. Bereits gegen Mittag war der Campingplatz gefühlt ein Drittel leerer als an den Tagen davor. Nichtsdestotrotz war die Stimmung auch am letzten Tag ausgelassen, auch wenn das hohe Energielevel der Festivalbesucher bereits etwas nachzulassen schien. Ab Mittag gab es auf der Red Stage eine abwechslungsreiche Mischung aus typischen Nova-Acts wie Enter Shikari und den Stammgästen Billy Talent sowie poppigeren Acts mit Passenger. Hier muss angemerkt werden, dass die zeitliche Einteilung des letzten Tages etwas unpassend schien, zumal beispielsweise Billy Talent bei anderen Festivals in den Healinder Slots spielt. Die Nachmittagsslots waren nicht nur bedeutend kürzer, es fühlte sich auch irgendwie nicht ganz richtig an, in der brennenden Sonne dazu abzugehen.
Obwohl das Nova Rock 2018 eines der besten Line Ups aller Zeiten hatte und es organisatorisch heuer beinahe nichts auszusetzen gab, sorgte vor allem der Sonntag für einige Fragezeichen. Es wäre durchaus verständlich, derartig große Acts am Nachmittag spielen zu lassen, wenn dafür danach zum Beispiel eine noch größere Band käme. Was genau Sunrise Avenue jedoch am Nova verloren hat, konnte sich niemand so genau erklären. Das zeigte sich dann leider auch im Publikum: Die Band hatte mit Abstand die wenigsten Zuschauer, für die Zeit, in der sie spielen durften.
Dafür wurden die Fans auf der Blue Stage entschädigt: Nachdem die Metalcore Band Killswitch Engage die Besucher mit einer energiegeladenen Show noch einmal so richtig anstacheln konnte, war es auch schon Zeit für den großen Headliner des Abends, wenn nicht sogar Headliner des Wochenendes. Die britischen Kult-Metaler Iron Maiden zeigen eine Show, die sich irgendwo zwischen Genie und Wahnsinn zu bewegen schien. Bei beinahe jedem Song wurden Bühnenbild und Kostüm gewechselt, es gab Gastauftritte von Zombie-Kriegern, allerlei Pyrotechnik, inklusive Flammenwerfer und sogar ein riesiges schwebendes Flugzeug über der Bühne. Auch für Nicht-Fans bot die Band ein wahnsinniges Spektakel, das man gesehen haben muss und ein würdiges Finale für ein tolles Festivalerlebnis war.
Jetzt heißt es erst mal entspannt zurücklehnen, die blauen Flecken verarzten und Schlaf nachholen. Schon jetzt ist die Freude für das nächste Nova Rock deutlich spürbar, denn auch dafür wurde bereits der große Headliner angekündigt: Nova Rock 2019 mit den Ärzten, wir können es kaum erwarten.
> Tag 1 am Nova Rock 2018: Vollgas bei Kraftklub und Co.
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> Tag 3 am Nova Rock 2018: Body Count, Limp Bizkit, Bullet for my Valentine und Billy Idol
Text: Alica Ouschan
Bilder: Phillipp Annerer