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Nintendo Switch: Hands-On Test

Wenn Nintendo neue Hardware auf den Markt bringt, ist das ein Event. Vor allem liegt das daran, dass ein treuer Fan nie genau weiß, was ihn wirklich erwartet. Nintendo ist ein Unternehmen, das hinter den Kulissen stets an irgendwelchen Visionen zu arbeiten scheint, von denen die Hälfte meist verschwindet, bevor die Öffentlichkeit jemals davon hört. Doch wenn der Release einer neuen Konsole anrückt, dann ist Schluss mit der Geheimniskrämerei, dann ist Nintendo gezwungen seine Ideen zu sammeln und schlichtweg fix und fertig in eine Box zu stecken, wo sie alle Welt frei begutachten kann um zu erfahren was der Videospielgigant in den nächsten fünf Jahren plant.

Und selten hat Nintendo seine Karten so lange versteckt gehalten, wie mit der neuen Switch-Plattform, die nun endlich in die Läden kommt. Keine Spur davon auf der letzten E3, Ende letzten Jahres ein knapper Werbespot ohne irgendwelche genauen Fakten und selbst heute, wo wir das Gerät endlich in unseren Händen halten scheint es so als umringen den Switch-Launch noch immer mehr Fragen als Antworten.

Nintendo Switch: Der erste Eindruck beim Entpacken

Und so ist es doch irgendwie surreal wenn man sie nun endlich selbst in Händen hält. Die Switch ist gleich auf den ersten Blick ein Gerät das klar macht dass Nintendo vorläufig mit dem Konsolengeschäft abgeschlossen hat. Aus der Box hebt man ein Tablet, das einen hochwertigen Multi-Ttouch-Screen besitzt – das Kernstück, in dem alles untergebracht ist, was man zum Spielen braucht. Mit dabei sind zwei Controller, sogenannte Joycons, die man kurzerhand an der Seite des Tablets ansteckt, um aus dem Tablet einen Handheld zu machen. Doch gleich darauf folgt die Basis-Station, die daran erinnert, dass die Switch mehr ist als ein neuer Handheld. Steckt man das Tablet auf jene Station, die mit dem Fernseher verbunden ist, so wird daraus eine ganz normale Konsole.

Die Joycons als Killer-Feature der Switch

Star des Pakets sind dabei ganz klar die Joycons, die in ihrer unglaublichen Vielfältigkeit eine Flexibilität zum Ausdruck bringen, die es in dieser Form noch nie gab. Man kann die Joycons auf dem Tablet lassen und hat damit einen Handheld. Man kann die Joycons aber auch jederzeit abnehmen und wie eine Wiimote in beiden Händen halten, um sowohl im Konsolen- als auch Handheld-Modus mehr Freiheit zu haben, Motion-Sensoren inklusive. Oder man steckt die Teile an eine Controller-Einheit und es wird ein vollwertiger Controller daraus. Das Killer-Feature der Switch ist natürlich der Umstand, dass beide Joycons separat an zwei Spieler verteilt werden können. Es ist also möglich auf dem Tablet irgendwo im Nirgendwo eine Multiplayer-Partie Mario Kart anzustarten.

Switch-Box-Inhalt--(c)-2017-Nintendo

Verbindungsprobleme und Akkulaufzeit

Leider scheinen die beiden Einheiten zwar voll mit spannender Technologie zu sein, es gibt aber noch keine Software mit der wir diese Testen konnten. Fest steht nur, dass sie ein wenig an dem bekannten Handheld-Effekt leiden, also für sehr kleine Hände konzipiert sind und sich so auf die Dauer eher unhandlich anfühlen. Steckt man sie zum Controller zusammen, sieht das deutlich besser aus. Als ganze Einheit sind die Joycons relativ komfortabel, auch wenn die Button-Position nicht immer ideal ist und die Sticks sich ein wenig leichtfüßig anfühlen. Wen sowas stört, der kann allerdings auf den exzellenten Pro-Controller zurückgreifen, der vom Komfort her keine Wünsche offen lässt. Beim Spielen konnten wir deutliche Verbindungsprobleme des linken Joycons feststellen, doch diese sind bereits breit dokumentiert und in einem Statement verspricht Nintendo das Problem mit einem Patch zu adressieren. Es sei an dieser Stelle angemerkt dass die Joycons für sich, im Konsolen-Modus eine schier grenzenlose Akkuladung besitzen, selbst nach einer fünf Stunden Session waren sie noch immer voll.

Als Handheld ist das Gerät ein wenig groß ausgefallen, erreicht in etwa die Länge des Unterarms und beim Spielen in der U-Bahn zieht man aufgrund dieser Größe schon ordentlich Aufmerksamkeit auf sich. Der Akku hält in etwa 2,5 Stunden, was dafür, dass eigentlich ein technologisch konkurrenzfähiges System dahinter schlummert eigentlich recht respektabel ist. Das System sollte ideal dafür sein Gaming-Sessions kurzerhand auf den Weg mitzunehmen.

Line-Up, Online-Funktionen und die Virtual Console

Was sonst noch so in der Switch schlummert ist zu diesem Zeitpunkt schwer zu sagen: Weder gibt es Details zu Online-Plänen, noch zur Virtual Console, die traditionell das Spielen alter Klassiker erlaubt. 2017 sieht das Line-Up zudem recht dünn aus und richtet sich primär an die große Gruppe an Gamern, die noch nicht in den Genuss genialer Wii U-Klassiker gekommen sind. Doch es wäre naiv zu glauben, dass damit alles gesagt ist: Man muss die Switch als technologische Basis sehen. Online Funktionen werden mit Sicherheit noch für Gesprächsstoff sorgen und die Plattform enthält so viel Technologie, dass auch ausgefallene Features wie zum Beispiel VR noch mühelos nachgereicht werden könnten.

Wenn man also nun auf den Launch blickt, sollten sich vor allem Nintendo-Fans einen speziellen Umstand vor Augen halten: Die Switch ist nicht nur das flexibelste System das jemals auf dem Markt erschienen ist, es beinhaltet auch praktisch jedes Feature, das es jemals auf irgendeinem Nintendo-System gegeben hat. Von Motion-Controllern zu Zweispieler-Modus – die Möglichkeiten der Switch sind grenzenlos. Es liegt nun an Nintendo dieses Potential abzuschöpfen und daraus eine Plattform zu machen, die uns auf viele Jahre unterhalten kann.

Switch-Logo-(c)-2017-Nintendo




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