12 Videospielreihen, deren Revival sich lohnen würde
Remakes sind ja immer eine zwiespältige Sache: Fanservice oder Cash-Grab? Allerdings muss nicht jedes Sequel zur reinen Geldvermehrung verkommen, denn es gibt einige großartige Videospielreihen, deren Vermächtnis so bleibend ist, das sich eine Neuauflage mehr als lohnen würde. So viele mögliche Bewerber, so schwierige Auswahlverfahren, so schmerzliche Erinnerungen: Die noch junge Videospielgeschichte bietet haufenweise moderne Klassiker, deren Wiederbeleben in der einen oder anderen Art wahrhaft wünschenswert wäre. Zwar ist der Remake-Markt schon recht vollgestopft mit zweifelhaften HD-Neuauflagen und Sammelpackungen – dennoch wäre Platz für weitere Serien-Verjüngungskuren, nach denen Fans schon/noch immer lechzen. Hier also unsere wünschenswertesten Revivals – in keiner wie auch immer wertenden Reihenfolge – über die man sich tatsächlich freuen dürfte.
Tenchu
Es ist umstritten, ob Tenchu – Stealth Assassins (japanisch für Strafe des Himmels) oder doch Metal Gear Solid der Begründer des Stealth-Action-Genres ist. Unumstritten lässt sich jedoch feststellen, das der 1998 für die Playstation erschienene erste Teil in (fast) allen Belangen überzeugen konnte: Neben der für damalige Verhältnisse großartigen Grafik konnte auch das durchdachte Leveldesign und die damit einher gehenden unterschiedlichen Spielweisen begeistern. Nach einigen weiteren Ablegern, unter anderem auf der PS2 und auf der Wii, hat sowohl die Spielqualität als auch die Bedeutung der gesamten Reihe deutlich gelitten. Trotz Konkurrenz in Form von Assassin’s Creed, Dishonored oder auch Deus Ex würde ein neues Tenchu dank Ninja- und Japan-Schwerpunkt sicherlich – sofern gut produziert – auf Anklang seitens der Gamer-Community treffen. Hier zur Veranschaulichung ein Link zum sechsten Level von Stealth Assassins.
Mechwarrior
Wer träumt nicht ab und zu davon, mit einem tonnenschweren, mehrstöckigen, bewaffneten Kampfroboter seine Umgebung in Schutt und Asche zu legen? Für diejenigen, die nach Spielen jener Art schmachten, kam überraschenderweise kaum wirklich Relevantes in den letzten Jahren auf den Markt (Trenched? Transformers? Titanfall?), weswegen die Mechwarrior-Reihe immer noch als Genre-König zählt. Der große Reiz des Gameplays, vor allem vom legendären Mechwarrior 2 (samt Add-Ons), war die überzeugende Kontrolle des Kampfkolosses: Nach der passenden Waffenbestückung musste man nicht nur die Gehgeschwindigkeit und die unabhängig bewegbaren Geschütze steuern, sondern sich vor allem um die Kühlung bzw. Wärmeentwicklung des Mechs Gedanken machen. Dank der großartigen Steuermöglichkeiten via Tastatur konnte das Feeling, tatsächlich Herr der Lage innerhalb einer gigantischen Zerstörungsmaschine zu sein, hervorragend auf den Spieler übertragen werden. Die Online-Version von Mechwarrior fängt den Geist der Serie zwar recht gut ein, dennoch wäre eine Stand-Alone-Variante mit einer netten Kampagne wünschenwert. Fans lesen zur Beruhigung aber ohnehin die vielen Bücher zur Sci-Fi-Rollenspiel/Brettspiel-Serie. Hier der Link zum mittlerweile sieben Jahre alten (feinen) Trailer. Auch nett: Die Machern des Shadowrun-Reboots (Shadowrun Returns und Shadowrun: Dragonfall) haben sich einer Neuauflage von Battletech angenommen, weitere Infos dazu sind auch Unterstützern der Kickstarter-Kampagne leider noch nicht bekannt.
Earthworm Jim
Es muss nicht immer Mario sein: Wenn man bedenkt, wie sehr das traditionelle Jump’n’Run in den vergangenen Jahren an Bedeutung verloren hat und seit einiger Zeit mittels Indie-Ablegern wieder frisches Blut einverleibt wurde, so wundert es einen kaum, wenn nun auch nach Revivals „alter“ Plattformer-Reihen gerufen wird. Neben dem beschnurrbarten Klempner sollte allerdings auch Raum für andere kreativ-absurde Helden sein. So wäre etwa für den enigmatischen Earthworm Jim (nach seinem HD-Remake für die Next-Gen-Konsolen) ein spielerisches und optisches Update wie beim den beiden exzellenten Rayman-Ablegern, Origins und Legends, wünschenswert. Absurde Handlung, witzige Haupt- und Nebencharaktere, popkulturelle Seitehiebe, fesches Leveldesign und forderndes Gameplay, das selten unfair ist: Was sprich also gegen Earthworm Jim Teil drei? Link zu Down the Tubes mit exzellentem Soundtrack!
Road Rash
Illegale, rücksichtslose Straßenrennen? Check. Motorräder? Check. Verfolgungsjagden mit Cops? Check. Beat’em Up-Elemente während der Fahrt mit Brecheisen und Elektroschockern? Jup, Check. Warum und Wieso die legendäre Electronic Arts-Videospielreihe nicht schon längst den Weg auf die Next-Generation-Konsolen gefunden hat, bleibt ein Rätsel, vor allem wenn man die anderen Veröffentlichungen von EA betrachtet. Wenn die Burnout-Serie mit ihrem schnellen, brachialen Arcade-Racing Gameplay funktioniert oder auch die Need for Speed-Reihe nicht tot zu kriegen ist, dann steht einem Action-lastigen Motorradracer, bei dem die Fahrer aufeinander einprügeln, wohl sicher nichts im Weg.
Legacy of Kain
Ein Kultklassiker seit dem ersten Teil Blood Omen: Legacy of Kain, der nach seiner fünften Fortsetzung ein doch recht unbefriedigendes Ende in Defiance nahm. So hochqualitativ wie die enorm umfangreiche Hintergrundgeschichte der fiktionalen Welt Nosgoth war auch das Gameplay: Anfangs noch als Diablo-Ableger definiert, mauserten sich die genialen Soul Reaver-Teile zu düsteren und intelligenten 3D-Zelda-Konkurrenten. Mit so interessanten Charakteren wie dem auf Rache sinnenden Raziel oder eben dem Protagonisten Kain selbst könnte man ohne weiteres die Story weiterspinnen. Auch heute noch stellt es so manchen Spieler vor Vergnügen die Nackenhaare auf, wenn der Vorspann des vielleicht gelungensten Teils der Serie, Legacy of Kain: Soul Reaver, beginnt und man sich von der musikalischen Untermalung perfekt auf das Action-Adventure einstimmen lässt. Link zu den besten 10 Videospiel-Intros – mit Soul Reaver. Ach und bezüglich Nosgoth: Unsere Kritik zum F2P-Multiplayer-Shooter sprich für sich selbst.
Onimusha
In den Nachwehen des unerwarteten Erfolges der Devil May Cry-Reihe entstand die bis heute noch synonym für actionreiche Schwertkampfschlachten stehende Onimusha-Serie (Onimusha steht übrigens für „Dämonenkrieger“). Mit ein wenig historischen Subtext (Oda Nobunaga, legendärer japanische Kriegsfürst), seinerzeit noch ausgeklügelten Samurai-Hack’n’Slash-Gameplay und einer Prise Star-Power (Takeshi Kaneshiro, Jean Reno) ausgestattet, konnten die Onimusha-Spiele stets den passenden Kontrast zur immer mehr in obskures Machogehabe abgleitende Devil May Cry-Reihe (vor allem natürlich Devil May Cry 3) herstellen, ohne sich in Sachen Gesamtqualität verstecken zu müssen. Atmosphäre und Verbundenheit zu asiatischen Traditionen sind bzw. waren Hauptanreiz für den Kauf eines Onimusha-Games, der Erfolg und drei Fortsetzungen sollte eigentlich Antrieb genug sein, um einen neuen Teil auf den Markt zu bringen.