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Die besten Filmreihen mit verunglücktem Finale: Mad Max und Fluch der Karibik

Einmal alter und einmal neuer Klassiker: In diesem Feature sehen wir uns die Mad Max-Trilogie und die vier Fluch der Karibik-Teile mal etwas genauer an.

Die Mad Max Trilogie

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„The arrangement was I wouldn’t kill you.“

Der postapokalyptische Film ist leider ein relativ ungeliebtes Sub-Genre der Science Fiction. Viel zu oft muss das düstere Setting für lächerliche Handlungen und banale Figuren herhalten, wodurch es vorwiegend von trashigen Filmen bevölkert wird. Ein damals unbekannter George Miller und ein blutjunger, ebenso unbekannter Mel Gibson fügten 1979 dem Genre jedoch einen Meilenstein hinzu: Mad Max. Alleine die Einführung des Titelgebenden Helden, der im australischen Outback am Rande des endgültigen Chaos vergeblich versucht als Polizist zumindest einen Funken Recht und Ordnung aufrecht zu erhalten, stimmt bereits perfekt auf das Folgende ein. Max Rockatansky (Mel Gibson) zerbricht an der Welt, an der willkürlichen Gewalt auf den Straßen und wird im Verlauf zu einem wahnsinnigen Einzelgänger. Sein seelischer und emotionaler Abstieg spiegeln den Niedergang der Welt um ihn herum perfekt wieder.

Gerade als man denkt, dass Miller und Gibson den grandiosen ersten Teil, der überraschend Actionarm und vorwiegend dramatisch aufgebaut war, niemals übertreffen können, kommt zwei Jahre später mit Mad Max 2 – Der Vollstrecker (The Road Warrior) die nach wie vor unübertroffene Krönung des postapokalyptischen Films in die Kinos. Bis heute ist es einer jener Filme des Genres, an dem sich andere Messen müssen, mit dem nachfolgende Filme verglichen werden. Dies ist nicht nur seiner dynamischen, mitreißenden Inszenierung zu verdanken, sondern auch der Konsequenten Fortsetzung und Durchführung von Mad Max Odyssee. Während der erste Teil mehr actionreiches Drama (mit klarem Schwerpunkt auf Letzteres) war, ist die Fortsetzung klug genug den Fokus auf einen dramatischen Actionfilm zu verschieben. Mad Max 2 – Der Vollstrecker verweigert seinem Protagonisten zwar jegliche Erlösung aus seiner ganz privaten Hölle, erhebt ihn – vor allem dank des brillant einfachen Einfalls des Erzählers – dafür aber zu einer mythologischen Figur, einem überlebensgroßen Antihelden, ultimativ versinnbildlicht in der finalen Einstellung.

Es ist in weiterer Folge bezeichnend, dass dann Mad Max – Jenseits der Donnerkuppel (Mad Max Beyond Thunderdome) ursprünglich gar nicht als Teil der Mad Max-Reihe geplant war und das Drehbuch erst relativ spät zum dritten Teil umgeschrieben wurde. Am stärksten merkt man das dann auch ab der Hälfte des Films. Plötzlich wird Max zum Helden einer Gruppe Kinder, die im australischen Ödland leben und ihn als Heilsbringer sehen, der sie in ein besseres Land führt. Ein kompletter Bruch in Atmosphäre und Charakterzeichnung, die von den ersten beiden Teilen etabliert wurde und nicht wieder gut zu machen war. Da hilft auch eine Tina Turner als skurril überzeichneter Antagonist nichts, im Gegenteil sie fördert bloß die Dekonstruktion des größten postapokalyptischen Antihelden und macht aus dem einsamen, mythischen Mad Max eine unglaubwürdige Comicfigur.