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Pokémon-Legenden: Z-A

7
Action-RPG

Alle Jahre wieder meldet sich Pokémon zurück. Verfolgt wird eine Content-Strategie, die viele Spieler heutzutage den Kopf schütteln lässt: Im Zwei-Jahres-Zyklus muss ein neues Spiel erscheinen, ob es fertig ist, ob die Qualität stimmt, ob sich die Menschheit nach mehr Pokémon-Content sehnt – diese Fragen scheinen alle nebensächlich zu sein.So hat sich Entwickler Game Freak derzeit einen schlechten Ruf erarbeitet. Pokémon ist derzeit kaum mehr als ein ewig unerfülltes „Was wäre wenn“. So viele Makel gibt es zu beklagen, dass sich die Franchise-Ermüdung langsam wirklich merkbar macht. Doch Game Freak bleibt stur bei seiner Strategie und so ist auch der neueste Release Pokémon Legenden: Z-A mal wieder mit allen üblichen Problemen gesegnet.

Einblick in das neue Echtzeit-Kampfsystem

Immerhin gibt es ein paar Neuheiten zu entdecken: Allem voran das schicke Echtzeit-Kampfsystem, das versucht, das altbackene rundenbasierte Pokémon-Gameplay ein wenig flotter und moderner zu gestalten. Tatsächlich verliert man an der Oberfläche beim Umstieg nicht viel: Die Echtzeitkämpfe bauen auf denselben Stärke-/Schwäche-Systemen auf, verwenden dieselben Status-Effekte und für eine gewisse Zeit geht einem das alte, rundenbasierte System nicht ab.

Erst wenn man in die Sphären des Endgames vordringt oder in Multiplayer-Gefechte taucht, tun sich ein paar grobe Abgründe auf. So stellt man z. B. fest, dass Pokémon-wechseln in Echtzeit bedeutet, dass der Spieler dies endlos herauszögern kann, während z. B. der Gift-Effekt auf dem Schlachtfeld wirksam bleibt. Zudem ist in dem Gewimmel auch der Trainer verwundbar – drei Treffer und das war’s, ein Feature, das mehr Frustration auslöst als taktischen Tiefgang zu liefern. Einige Details dieser Machart stoßen sauer auf und lassen einmal mehr fragen ob der Entwickler sich für seine Innovationen die notwendige Zeit nimmt.

Monotonie: Kanalsystem als positive Ausnahme

Die Welt von Pokémon-Legenden: Z-A ist diesmal überschaubar gehalten: Es geht in das urbane Setting von Lumiose City, welches aus Pokémon X und Y bekannt ist und dem europäischen Paris nachempfunden ist. Man sollte nun meinen: Eigentlich gut, wenn der Umfang schlank gehalten wird, man könnte ja dann die Umgebungen mit mehr Liebe zum Detail ausstatten. Aber wer so denkt, hat weit gefehlt: Trotz des limitierten Areals wirken beinahe alle Straßen monoton und ewig gleich. Texturen sind flach und lieblos, und es gibt in der Stadt eigentlich kaum etwas Substantielles zu entdecken. Das mag natürlich auch daran liegen, dass das Spiel auch auf einer Switch laufen muss.

In der Mitte des Spiels taucht man in das Kanalsystem ab und traut seinen Augen kaum: Die Umgebung ist kompetent umgesetzt und wirkt in Detailreichtum und Umsetzung wie direkt aus dem Final Fantasy VII Remake. Aber das ist und bleibt ein Einzelfall, der nur das Gefühl weiter verschärft, dass Game Freak könnte, wenn es wollte.

Pokémon-Auswahl überzeugt

Man kann aber nach einigen Stunden nicht abstreiten: Das Pokémon-System macht einfach Spaß. Hier und da neue Pokémon zu entdecken, zu rekrutieren und weiterzuentwickeln bleibt ewig unterhaltsam. Zentral dreht sich angesichts der 1000 existierenden Monster-Designs alles um die Kuration von Game Freak, und da ist mal wieder ein guter Mix gelungen.

Für Pokémon-Fans ist es erfreulich, dass diesmal die Mega-Evolutionen sehr viel Raum einnehmen – ein Feature, das berüchtigter Weise in Pokémon X und Y den Spieleentwickler erstmals zum Straucheln gebracht hat. Diesmal ist es hervorragend umgesetzt und liefert viele Stunden Spaß beim Erkunden neuer Pokémon-Formen. Manche davon sind aber hinter dem Multiplayer-Modus verborgen, an Online führt also für Sammler kein Weg vorbei. Auch seltsam ist die Idee, dass bereits im Dezember 2025 DLC-Erweiterungen angekündigt sind, was den stolzen Preis dann noch einmal unattraktiver macht.

Fazit zu Pokémon-Legenden: Z-A

Alles in allem macht Pokémon-Legenden: Z-A aber gute Laune. All die Mängel machen sich nur dann bemerkbar, wenn man wirklich viel Zeit mit dem Titel verbringt. Wer einfach nur eine Pokémon-Tour erleben will in einem neuen Setting, dem liefert das Spiel eine Portion guter Laune. Pokémon steht weiterhin mit einem Bein im Cozy-Bereich und abseits des Hauptprogramms kann man mit den prächtigen Interior Designs von Pariser Cafés oder Hotels und den modischen Outfits in den Shopping-Zentren schon auch eine Menge Spaß haben.

Plattform: Switch 2 (Version getestet), Switch , Spieler: 1-4, 2-4 (online), Altersfreigabe (PEGI): 7, Release: 16.10.2025, Link zur offiziellen Webseite




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