Sea-of-Stars-(c)-2025-Sabotage-Studios

Sea of Stars

7
JRPG

Chrono Trigger ist mittlerweile fast zu einem eigenen Genre herangewachsen: Es gibt zahlreiche Titel – wie auch Sea of Stars – die das kultige SNES-JRPG als Design-Template verwenden, um rundenbasierte JRPG-Welten zu kreieren.

Sowohl aus dem Hause SquareEnix als auch aus dem Indie-Bereich gibt es mittlerweile zahlreiche Ableger dieser Formel. Ein prominenter Kandidat ist dabei eben der Titel Sea of Stars von Sabotage Studios, welches voll auf die Retro-Nostalgie-Schiene setzt. Fangen wir mit dem Positiven an: In Sea of Stars kommt ein liebevoll umgesetzter Pixel-Art Stil zum Einsatz, der wirklich die Augen aufleuchten lässt. Dem Spieler offenbart sich eine bunte, detaillierte Welt, die mit sinnvollem Einsatz moderner Lighting-Systeme den Retro-Look mit einer Prise Innovation aufwertet. Das Spiel sieht aus wie ein 16-Bit-Klassiker, ohne wirklich einer zu sein – und entfaltet somit eine Menge Persönlichkeit.

Doch nach einem guten ersten Eindruck trübt sich die gute Laune: Der Spieler übernimmt zwei Hauptcharaktere, die jeweils mit einem variablen dritten Charakter auf Abenteuersuche gehen. Der Plot ist dabei völlig austauschbar, die Hauptcharaktere selbst ziemlich unterentwickelt. Vielleicht ist das alles dem Retro-Stil geschuldet, aber irgendwie darf man heute doch ein bisschen mehr erwarten von einem Spiel das so viel Zeit mit Dialog-Boxen verbringt.

Ein weiterer Wehrmutstropfen ist der Soundtrack, bei dem der Funke nicht so recht überspringt: Oftmals gelingt es Retro-Indie-Spielen mit dem Soundtrack jeden Makel vergessen zu lassen, aber hier wirken die Kompositionen oft altbacken und der ziemlich billig wirkende Midi-Sound fällt mitunter negativ auf. Aber beim Gameplay finden sich dann doch wieder einige Pluspunkte: Das Kampfsystem ist simpel, aber vielseitig. Der Spieler hat Zugriff auf eine Reihe gefinkelter Fähigkeiten, die mit ihren Feinheiten die Kämpfe über Stunden hinweg abwechslungsreich gestalten. Ein wahres Highlight sind die zahlreichen Dungeons, die nicht nur visuell beeindrucken, sondern auch viele abwechslungsreiche Puzzles zu bieten haben. Die Welt an sich ist gespickt mit Details und kleinen Aufgaben, sodass man sich dann trotz der Makel in einem wunderschönen Retro-Erlebnis verlieren kann.

Sea of Stars ist bei weitem kein makelloser Klassiker, aber das Herz sitzt bei den Entwicklern von Sabotage Studios an der richtigen Stelle – nicht zuletzt zeigt sich das, wenn selbst lange nach Release nochmal Qualitäts-DLC umsonst nachgereicht wird. Am Ende gleichen die guten Qualitäten die Mankos sicherlich aus und es bleibt ein Titel, den man einem Retro-Fan ohne Probleme empfehlen kann.

Plattform: Nintendo Switch (Version getestet), PC, PS5, PS4, Xbox Series X/S, Xbox One, Spieler: 1, Altersfreigabe (PEGI): 12, Release: 29.08.2023, Link zur offiziellen Website




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