Street Fighter 6 Years 1-2 Fighters Edition
Street Fighter 6 ist einfach nur ein Fest. Die Welt der Videospiele hat sich seit dem Arcade-Zeitalter bis zur Unkenntlichkeit weiterentwickelt. Das Genre der 2D-Fighter ist dabei kaum noch mehr als eine verblasste Erinnerung. Gab es zum Peak nicht nur Street Fighter, sondern dutzende Konkurrenten jeder nur erdenklichen Couleur, so ist es heute still geworden um die bunten Prügel-Duelle. Insofern ist es wirklich beeindruckend zu erleben, wie bedingungslos eine Street Fighter 6-Session sich noch immer genau so anfühlt wie vor 20 Jahren: Fetzige Animationen, prächtige Hintergründe, gefinkeltes Gameplay, bei dem bis heute kein optimaler Weg den Spielablauf zuverlässig lösbar macht.
Street Fighter 6: Retro-Flair trifft moderne Zugänglichkeit
Und trotzdem hat man mit viel Aufwand die größten Probleme des Genres sinnvoll gelöst: Niemand will heute noch erstmal tagelang Combos und Spezialmanöver einstudieren. Man kann und darf das zwar weiterhin im „Classic“ Modus, aber alternativ gibt es eben auch den „Modern“ Modus, der alle Manöver Smash Bros-artig in ein simpleres Kontroll-Schema hüllt. Und das bemerkenswerte dabei: Trotz dieser Simplifizierung stehen beide Modi sich kompetitiv in nichts nach. Darüber steht dann noch das neue Drive-Impact-System, das dem ganzen noch einmal eine Schicht „Soll ich oder soll ich nicht“ verleiht, Mindgames mit dem Gegenspieler sind dabei vorprogrammiert.
Bunte Charaktere, starke Technik, jede Menge Content
Die Palette an Charakteren ist bunt und ausgeglichen: Jeder Charakter entfaltet eine Explosion an Farbe und Ausdrucksstärke: In flotten 60-FPS wird das Auge mit den besten Animationen verwöhnt, die es in dem Bereich je gegeben hat. Der Hip-Hop-angehauchte Streetart-Stil erinnert beinahe mehr an die Videospiel-Szene aus Südamerika, als die japanische und wir somit 20 Jahren Street Fighter-Geschichte gerecht. Wer nun ein wenig Lust auf das Spektakel bekommen hat, sich aber sorgt, ob ein simpler Fighter heute noch einem 60 Euro-Spiele-Paket gerecht wird, dem sei versichert, dass es jede Menge Content gibt, der einen Spieler für eine Weile bei Laune halten kann.
Mal ganz abgesehen davon, dass sich alles an Spiele-Modi findet, was man von einem modernen Fighter erwarten kann: Von soliden Online-Duellen, zu Übungsmodi, die das Kampfsystem bis in die irrsten Details aufschlüsselt, zu Story-Modus, oder der Online-Lobby in der auch noch verschiedene Capcom-Arcade Klassiker das Spielhallen-Feeling befeuern. Die große Überraschung ist ein „World Tour“ Modus, in dem der Spieler RPG-artig mit einem selbst erstellten Charakter durch die Straßen einer offenen Welt zieht und Prügel austeilt. Erinnert ein wenig an SEGAs Yakuza und es macht einfach verdammt viel Spaß, jegliche Balance-Aspekte zu ignorieren und einfach alles auszuprobieren, was die Entwickler einem entgegenwerfen. Von Quests zu versteckten Upgrades ist man hier eine ganze Weile beschäftigt.
Umfang und Zusatzinhalte der Switch 2-Version
Die Switch 2-Version kommt überdies als Years 1-2 Fighters Edition daher und kann demnach per Code mit allen DLC-Erweiterungen nachgerüstet werden. Das ohnehin schon runde Paket wird somit noch einmal ordentlich aufgeblasen. Der einzige erkennbare Makel sind bei Street Fighter 6 aber genau die Erweiterungen. Nach zwei Jahren lief Street Fighter 5 auf Hochtouren und lieferte Content-Updates mit einem rasanten Tempo, das jahrelang die Laune aufrecht hielt. Bei Street Fighter 6 hingegen ist die Luft ein wenig raus. DLC-Charaktere lassen sich ordentlich Zeit, die Spielbalance hat seit dem Launch keine merkliche Bewegung gemacht und auch die Timeline für das nächste Jahr wirkt müde und lieblos. Wirklich erstaunlich, wenn man bedenkt, wie solide die Basis eigentlich ist.
Solider Port, stagnierende Pflege: Das Fazit zu Street Fighter 6 auf der Switch 2
Am Ende ist es aber eine große Freude, die Street Fighter IP in vollem Glanz endlich mal wieder auf einer Nintendo-Konsole zu begrüßen. Es hilft merklich, dass das D-Pad des neuen Controllers optimiert wurde und so macht ein Spiel wie SF6, welches Top-Präzision einfordert, wieder deutlich mehr Laune als auf der Vorgänger-Konsole. Das Spiele-Mineur der Switch 2 mag zum Start nicht allzu umfangreich sein, aber Street Fighter 6 ist ein Hochkaräter, den man nicht ignorieren sollte.
Plattform: Switch 2 (Version getestet), PS5, PS4, Xbox SeriesX/S, PC, Altersfreigabe (PEGI): 12, Spieler: 1-2, Release: 05.06.2025 , Link zur offiziellen Website