Azure Striker Gunvolt 3
Kaum ein Studio liefert in letzter Zeit so konstant Qualitäts-Releases wie Inti Creates. Der ehemalige Mega Man-Developer hat mit Blaster Master Zero 1-3 bereits drei Switch-Titel auf dem Programm und auch die Gunvolt-Reihe ist mit mehreren Spin-Offs versorgt.Nun kommt aber mal wieder ein „Haupt“-Titel der Gunvolt-Reihe zum Zug und Inti weiß genau, dass es sich dabei um das beste Pferd im Stall handelt, weswegen der Titel auf Hochglanz poliert wurde.
Gleich vorab: Gunvolt ist Geschichte. Gemeint ist damit der titelgebende Charakter und das Gameplay der ersten beiden Titel. Die Hauptfigur ist diesmal Kirin, was nicht nur die Story, sondern auch das Gameplay gehörig aufmischt. Ein kompletter Reset ist es dabei nicht, Kirins Fähigkeiten und Kombos erinnern teilweise an die Vorgänger: Sie wirft pfeilschnelle Projektile mit denen sie Gegner markiert, die dann mit verschiedenen Melee-Kombos erledigt werden. Zumeist wird dabei einfach von Gegner zu Gegner teleportiert, was dem Gameplay ein irrwitziges Tempo verleiht.
Nebenbei kann auch noch zu Gunvolt gewechselt werden, der dankenswerterweise mit den selben Tastenkombos zu steuern ist und als Hilfe für Anfänger gedacht ist. Überhaupt ist die Anzahl der Fangnetze für Einsteiger allzu großzügig ausgefallen, weshalb man schon selbst mit dem Deaktivieren diverser Features experimentieren muss, um einen sinnvollen Schwierigkeitsgrad herzustellen. Nach ein paar Stunden klickt es aber und das Gameplay erlaubt es dem Spieler, mit nie dagewesener Geschwindigkeit durch die Levels zu flitzen. Fokus ist einfach nicht mehr der Energiebalken und das Ableben, sondern schlicht und einfach die Zeit, die der Spieler benötigt, um durch die Levels zu flitzen.
Acht Bosse und deren Levels stehen zur Auswahl, wobei am Schluss wie gewohnt eine Reihe harter Levels die gelernten Skills bis zur Grenze ausloten. Die Präsentation ist dabei hervorragend ausgefallen: Der sympathische Pixel-Style lässt das Spiel wie einen Titel aus der Playstation 1-Ära wirken, also die Zeit, in der Pixel-Ästhetik zu ihrem Höhepunkt und (vermeintlichen) Ende fand. Das Spiel offeriert eine großzügige Sprachausgabe, was dem Trash-Anime-Plot eine gewisse Note verleiht und nach mehrfachem Durchspielen knifflige Variationen bietet, die das Gameplay interessant gestalten.
Man merkt dem Titel rundum an, dass Entwickler Inti Creates sich viel Mühe gegeben hat, um daraus ein Festmahl für Action-Fans zu machen. Jeder der Mega Man vermisst, findet bei Azure Striker Gunvolt 3 eine solide Alternative. Einzig und allein der Klischee-Plot der Handlung verlangt ein wenig Geduld, aber der ist bei einem solchen Titel ohnehin nur Nebensache.
Plattform: Switch (Version getestet), Xbox One, Xbox Series X/S, Spieler: 1, Altersfreigabe (PEGI): 12, Release: 28.07.2022 , Link zur Homepage